So war der 59. Bundeswettbewerb "Jugend musiziert" in Oldenburg
In Oldenburg ist der 59. Bundeswettbewerb "Jugend musiziert" zu Ende gegangen. Eine Woche lang haben sich rund 2.300 junge Musiker*innen in 1.500 Wertungsspielen der Jury und auch dem Publikum präsentiert.
Die 16-jährige Geigerin Maya Kaszprzak ist aus Berlin nach Oldenburg gekommen: "Ich bin sehr zufrieden und finde diesen Ort sehr schön. Alle sind total lieb und ich glaube die Menschen freuen sich auch, dass viele Kinder und junge Menschen hier kommen und die ganze Musik hierherbringen." Nach ihrem gelungenen Vorspiel vor der Wettbewerbsjury wurde sie auch zum Preisträgerkonzert eingeladen.
Die aus Bochum stammende Sopranistin Lena Superson ist nach Oldenburg gereist, um zusammen mit ihrem Vokalensemble aus Nordrhein-Westphalen am Bundeswettbewerb teilzunehmen: "Ich finde 'Jugend musiziert' ist ein tolles Projekt und ein toller Wettbewerb. Die Freude am Zusammen-musizieren zu übermitteln. Es ist eine gute Möglichkeit und Chance zu zeigen, was Musik für uns bedeutet."
"Jugend musiziert" ein Wettbewerb für junge Musik-Enthusiasten
Nach einer Komplettabsage 2020 wegen der Pandemie und einem Wettbewerb 2021, der nur über Video-Zusendungen durchgeführt wurde, konnten die Teilnehmenden diesmal wieder vor Jury und Publikum vorspielen. Für Projektleiterin Ulrike Lehmann und ihr Team ein enormer Ansporn: "Das ist natürlich ein ganz ganz tolles Gefühl. Es sind alle total beseelt und motiviert, weil wir das ja nicht für uns machen und die Juroren, sondern wir machen das für die jungen Musikerinnen und Musiker, von denen wir wissen, dass sie zu Hause und an den Musikschulen fleißig üben. Es ist unglaublich schön, so klischeehaft das jetzt klingt, jetzt endlich alle zu sehen, für die wir die letzten anderthalb Jahre diesen Bundeswettbewerb in Oldenburg vorbereitet haben."
Der Pianist und Hochschulprofessor Ulrich Rademacher ist "Jugend musiziert"-Vorsitzender. Für ihn unterscheidet sich der Bundeswettbewerb "Jugend musiziert" von anderen Wettbewerben darin, "dass es keine Gewinner oder Verlierer gibt. Ich werde oft gefragt: Wer hat denn gewonnen? Dann muss ich immer sagen, es gibt bei uns keine Gewinner in dem Sinne, weil es auch keine Verlierer gibt." Wer glaubt "Jugend musiziert" sei eine reine Elitenförderungsmaßnahme, der liege falsch, erklärt Rademacher. "Die Elite setze sich von selbst durch", viel wichtiger sei die Breitenförderung.
Gewinnen steht oft, aber nicht immer im Fokus
Auch der 14-jährige Cellist Levi Enns aus Gifhorn ist mit seinem Trio über erfolgreich absolvierte Regional- und Landesentscheide zum Bundeswettbewerb nach Oldenburg gekommen. Und da gab es für ihn nur ein Ziel: "Da steht bei mir an erste Stelle: gewinnen! Aber an zweiter Stelle: Spaß haben. Und an dritter Stelle die Vorbereitung für den nächsten Bundeswettbewerb."
NDR Kultur hat alle drei Preisträgerkonzerte des 59. Bundeswettbewerbs aufgezeichnet und sendet sie in einem "Podium der Jungen - Spezial" am Donnerstag, 23.06.2022, von 20:00 – 24:00 Uhr.