Zwei Menschen stehen auf der Empore der Rostocker Marienkirche und bewundern die 550 Jahre alte astronomische Uhr © Bernd Wüstneck/dpa +++ dpa-Bildfunk Foto: Bernd Wüstneck

550 Jahre: Stolzes Jubiläum für astronomische Uhr in Rostock

Stand: 26.10.2022 19:12 Uhr

Die astronomische Uhr der St. Marien-Kirche Rostock ist mindestens 550 Jahre alt. Am 26. Oktober 1472 erwähnte der Schweriner Bischof Werner Wolmers erstmals die Uhr. Das Uhrwerk ist sogar noch fast 100 Jahre älter.

Seit vielen Hundert Jahren zeigt die astronomische Uhr in der St. Marien-Kirche in Rostock verlässlich die Zeit an und gilt als Wunderwerk von Technik und Handwerk. Sie steht zudem auf der Bewerberliste für das UNESCO Weltkulturerbe, 2021 hat sie die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern dafür vorgeschlagen.

26. Oktober 1472: erste Erwähnung der astronomischen Uhr in Rostock

Der Bischof Werner Wolmers beurkundete die astronomische Uhr vor 550 Jahren für einen Ablass, erklärt der Vorsitzende des Vereins "Astronomische Uhr Rostock von 1472". Damals wurde den Gläubigen ein Sündenablass gewährt, wenn sie für das Kupferdach der Kirche oder die Uhr spendeten. Die Uhr stammt von Hans Düringer, das Uhrwerk geht zurück auf das Jahr 1379.

Die 550 Jahre alte astronomische Uhr in der Rostocker St. Marienkirche © Bernd Wüstneck/dpa +++ dpa-Bildfunk Foto: Bernd Wüstneck
Seit fast 550 Jahren nahezu durchgehend in Betrieb: die astronomische Monumentaluhr in der Rostocker Marienkirche.

Sie gilt als weltweit einzige funktionsfähige astronomische Groß- oder Monumentaluhr, die noch größtenteils aus den mittelalterlichen Originalteilen besteht und nur mit kurzzeitigen Unterbrechungen bis heute nahezu durchgehend in Betrieb ist.

Die Rostocker Marienkirche ist die Hauptkirche der Stadt. Ende des 13. Jahrhunderts hatte der Bau begonnen, zur Mitte des 15. Jahrhunderts war er fertiggestellt. Die Kirche ist ein Zentralbau mit einem ebenso langen Quer- wie Langschiff. Auffällig ist die ungewöhnlich reiche Ausstattung: Neben der astronomischen Uhr ist es etwa der barocke Hochaltar von 1720/21, eine Bronzefünte (Taufbecken) aus dem 13. Jahrhundert sowie die Orgel aus der Mitte des 18. Jahrhunderts.

Bürgerglocke © Stullkowski Foto: Stullkowski
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Bürgerglocke © Stullkowski Foto: Stullkowski

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Dieses Thema im Programm:

NDR Kultur | Klassisch in den Tag | 26.10.2022 | 07:30 Uhr

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