Filmfest Cannes: Lánthimos, Lucas und Coppola beim Festival 2024
Am Donnerstag hat das Festival Cannes das Programm für den 14. bis 25. Mai verkündet: Francis Ford Coppola. David Cronenberg, Jacques Audiard und Kirill Serebrennikow sind im Wettbewerb mit insgesamt 19 Filmen. Der Blockbuster "Furiosa" läuft außer Wettbewerb.
Die Festivalchef Thierry Frémaux und Geschäftsführerin Iris Knobloch haben am Donnerstag in Paris verkündet, wer im Wettbewerb um die Goldene Palme ab dem 14. Mai konkurrieren wird. Jurypräsidentin für den Wettbewerb der kommenden Ausgabe ist die US-Amerikanerin Greta Gerwig ("Barbie").
Viele alte Namen sind dabei, doch einer sticht sofort hervor: Vor einigen Tagen war nämlich bekannt geworden, das 2023 fertig gedrehte, lang geplante Projekt "Megalopolis" von Francis Ford Coppola sei bei einer privaten Vorführung sehr gut angekommen. Seit heute steht fest: Cannes ist es gelungen, sich die Weltpremiere zu sichern. Im Sci-Fi-Film des US-Regisseurs ("Der Pate", "Apocalypse Now") geht es um einen Architekten in New York, der eine utopische Landschaft bauen will. Er ist unter anderem mit Adam Driver, Giancarlo Esposito und Forest Whitaker besetzt.
Erneut wenige Frauen im Rennen und die Goldene Palme
Viele altbekannte Namen sind unter den Teilnehmenden - mit wieder wenigen Frauen im Wettbewerb (in vier von 19 Filmen führt eine Frau Regie). Andrea Arnold wird ihr Drama "Bird" mit Barry Keoghan präsentieren. Payal Kapadia schreibt Filmgeschichte: Sie ist die erste Inderin im Wettbewerb von Cannes und nimmt mit dem Drama "All We Imagine As Light" teil. Einen Horrorfilm bringt die Französin und Drehbuchautorin Coralie Fargeat an die Croisette: In der US-Produktion spielen Demi Moore, Margaret Qualley und Ray Liotta die Hauptrollen. Mit "Wild Diamond" nimmt ein weiteres Regiedebüt der Französin Agathe Riedinger am Wettbewerb teil.
Yórgos Lánthimos, David Cronenberg, Kirill Serebrennikow im Wettbewerb
Unter den Regisseuren sind alte Bekannte des Festivals wie der 80-jährige David Cronenberg. Sein Film "The Shrouds" über Gespräche mit Toten auf einem Friedhof mit Diane Kruger, Vincent Cassel und Guy Pearce wird in Cannes Weltpremiere feiern. Der Italiener Paolo Sorrentino schickt das Drama "Parthenope" mit Gary Oldman und Stefania Sandrelli ins Rennen, der US-Amerikaner Paul Schrader seine Literaturadaption "Oh, Canada" mit Uma Thurman, Jacob Elordi und Richard Gere.
Regisseur Kirill Serebrennikov adaptiert in "Limonov, The Ballad of Eddie" die Biografie des russischen Poeten Eduard Limonov mit dem Briten Ben Whishaw in der Hauptrolle. Jacques Audiard aus Frankreich bringt eine Musical-Komödie um einen mexikanischen Drogenbaron an die Croisette: besetzt mit Édgar Ramírez, Zoe Saldana, Karla Sofía Gascón und Selena Gómez. Der Grieche Yórgos Lánthimos, dessen Oscar-Sieger "Poor Things" aktuell im Kino läuft, hofft mit seiner neuen Produktion "Kinds of Kindness" auf die Goldene Palme. Oscar-Preisträgerin Emma Stone spielt (und tanzt) darin ebenso mit, wie Willem Dafoe und Jesse Plemons.
Weltpremiere des Blockbusters "Furiosa" mit Anya Taylor-Joy
Frémaux hatte bereits vor Wochen verkündet, der Australier George Miller werde die Fortsetzung seiner dystopischen "Mad Max"-Saga mit dem Titel "Furiosa" mit Anya Taylor-Joy und Chris Hemsworth in Cannes im Wettbewerb außer Konkurrenz präsentieren: am 15. Mai, also gleich am zweiten Festivaltag. Vor genau neun Jahren hatte dort "Mad Max: Fury Road" Weltpremiere gefeiert.
Auch der Eröffnungsfilm aus Frankreich steht für den 14. Mai fest. Es handelt sich um eine Komödie des Musikers und Regisseurs Quentin Dupieux, "Le deuxième acte" (Der zweite Akt), hochkarätig besetzt mit Léa Seydoux, Vincent Lindon und Louis Garrel. Sie läuft ebenfalls außer Konkurrenz.
George Lucas erhält die Goldene Ehrenpalme am 24. Mai
Schauspieler, Produzent und Regisseur Kevin Costner wird nach 20 Jahren Abwesenheit am 19. Mai seinen jüngsten Film vorstellen: den Western "Horizon, An American Project", in dem er auch mitspielt. Bei der Abschlussgala am 25. Mai will das Filmfest in seiner 77. Ausgabe den Hollywood-Giganten George Lucas ("Star Wars"-Saga) mit der Goldenen Ehrenpalme ehren. Der heute 79-Jährige hatte bereits 1971 seinen ersten Film "THX-1138" in einer Nebenreihe des französischen Festivals vorgestellt. "Das Filmfest Cannes hat immer einen besonderen Platz in meinem Herzen gehabt", reagierte der Künstler, der am 14. Mai 80 Jahre alt wird, auf die Nachricht der Ehrung. "Ich war sehr überrascht und erfreut, als mein erster Film in der Debütreihe 'Director's Fortnight' lief. Seitdem war ich viele weitere Male beim Festival - als Drehbuchautor, Regisseur und Produzent", so Lucas.
2023 erhielt der französische Justiz-Thriller "Anatomie eines Falls" von Justine Triet die Goldene Palme des 76. Festivals. Der international erfolgreiche Film mit Sandra Hüller in der Hauptrolle holte zahlreiche Trophäen bei den Europäischen Filmpreisen, wurde für fünf Oscars nominiert und erhielt einen Oscar für das beste Original-Drehbuch.