Wie gut ist Schlemmerfilet à la Bordelaise aus dem Tiefkühlregal?

Stand: 17.11.2022 11:55 Uhr

Wer eine einfache Mahlzeit ohne viel Aufwand mag, greift gern zu Fertiggerichten aus der Tiefkühltruhe: Schlemmerfilet à la Bordelaise ist ein Klassiker, aber was steckt drin?

von Jennie Radü

Hauptzutat der sogenannten Schlemmerfilets ist Alaska-Seelachs. Seit den 1970er-Jahren ist Alaska-Seelachs in Deutschland sehr beliebt. 2021 hatte er mit 17,4 Prozent nach Lachs den zweitgrößten Anteil am Fischkonsum.

Ein gefrorener Block mit Seelachs zur Weiterverarbeitung. © Foto: Carmen Jaspersen/dpa Foto: Carmen Jaspersen
Ein gefrorener Block mit Seelachs zur Weiterverarbeitung.

Der Alaska-Seelachs, der zu den dorschartigen Fischen gehört, wird in pelagischen Schleppnetzen gefangen, die keine Berührung mit dem Meeresboden haben, und noch an Bord der Schiffe in Blöcken tiefgefroren. Diese lassen sich dann zu Fischstäbchen oder dem Schlemmerfilet verarbeiten. Auf dem Teller landet daher nicht das Filet eines einzelnen Seelachses, sondern das Filet mehrerer Fische.

Wie viel Fisch steckt im Schlemmerfilet?

Laut den Leitsätzen des Deutschen Lebensmittelbuchs muss der Fisch-Anteil in dem Fertiggericht mindestens 50 Prozent betragen. Markt hat verschiedene Produkte verglichen und deutliche Unterschiede festgestellt: Während einige Produkte diesen Wert nur leicht überboten, enthielten andere 75 Prozent Fisch. Der Fischgehalt kann dabei auch bei ein und demselben Hersteller variieren. Beim Einkauf sollten sich Verbraucher nicht von Prozent-Zahlen auf der Vorderseite der Verpackung wie beispielsweise "100 Prozent Filet" leiten lassen, sondern genau auf die Prozent-Angaben in den Zutatenlisten schauen.

Kräuterkruste erhöht den Fettgehalt

Alaska-Seelachs ist eigentlich ein fettarmer Fisch. Im Vergleich zu Lachs und Hering liefert er dabei auch deutlich weniger gesunde Omega-3-Fettsäuren. Durch die Kräuterkruste enthält das Fertiggericht aber durchaus bis zu zehn Prozent Fett. Bei einer 200-Gramm-Portion kommen so schnell 350 Kilokalorien zusammen. Wer dazu neigt, mehr als die Hälfte der Packung oder noch eine üppige Beilage dazu zu essen, hat also schnell mehr Kalorien aufgenommen, als für eine Mahlzeit ratsam ist.

Eine Alternative: den Klassiker mit wenigen Handgriffen einfach selbst machen.

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Dieses Thema im Programm:

Markt | 21.11.2022 | 20:15 Uhr

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