Telefonieren ins EU-Ausland wird günstiger
Bei Telefongesprächen innerhalb der Europäischen Union gibt es künftig weniger Kostenfallen. In allen 28 EU-Staaten gilt nun eine einheitliche Obergrenze für Gespräche ins EU-Ausland: 19 Cent pro Minute, plus der Mehrwertsteuer des Landes, für Deutschland also insgesamt 22,61 Cent. Für SMS werden höchstens 6 Cent fällig, mit deutscher Mehrwertsteuer 7,14 Cent. Bisher durften Telefonanbieter ihre Tarife für Auslandsgespräche frei kalkulieren.
Anbieter haben bis Mitte Juli Zeit für Umstellung
Der Verbraucherzentrale Bundesverband weist allerdings darauf hin, dass die Anbieter nicht alle Tarife sofort umstellen müssen, sondern bis Mitte Juli Zeit haben. Wollen Verbraucher sofort von der neuen Regelung profitieren, müssen sie dies bei ihrer Telefongesellschaft beantragen.
Gültig für Festnetz und Handy
Die neuen Grenzen gelten für Gespräche vom Festnetzanschluss ebenso wie für Gespräche vom Handy. Bisher konnten besonders Anrufe vom Handy zu ausländischen Handys teuer werden: laut Europäischem Verbraucherverband bis zu 1,99 Euro pro Minute. Viele Telefontarife blieben allerdings schon bisher unter den neuen Höchstmarken.
Vorsicht bei Preispaketen
Die Preise beziehen sich nur auf Tarife, bei denen Anrufe und SMS einzeln abgerechnet werden, also nicht auf Pauschalen wie Flatrates oder Paketangebote (z.B. 50 Gesprächsminuten für 5 Euro). Auch Preispakete, die Gespräche in Nicht-EU-Staaten wie Schweiz, Türkei oder USA einschließen, sind ausgenommen.
Roaming schon seit 2017 reguliert
Die aktuelle Änderung folgt auf die Preisbegrenzung beim sogenannten Roaming, die seit 2017 gilt. Seitdem kosten Telefonate aus dem EU-Ausland zurück nach Deutschland oder in andere EU-Staaten nicht mehr als ein Gespräch im Inland. Gespräche in Staaten außerhalb der EU bleiben in beiden Richtungen teuer.