Gefüllte rosa Stockrosen © fotolia Foto: pictures_for_you

Stockrosen säen und Malvenrost bekämpfen

Stand: 30.08.2022 12:19 Uhr

Aufrechter Wuchs, kräftige Farbe und große Blüten: Stockrosen setzen an sonnigen Standorten tolle Akzente. Sie lassen sich einfach mit Samen vermehren, sind aber anfällig für eine Pilzkrankheit.

Intensiv leuchtende Blütenfarben und ein hoher, aufrechter Wuchs: Stockrosen zählen zu den typischen Pflanzen in Bauerngärten. Zur Gattung der Stockrosen gehören rund 60 Arten. In unseren Ziergärten wächst meist die Gewöhnliche Stockrose (Alcea rosea), sie ist auch als Stockmalve bekannt.

Sonniger Standort und durchlässiger Boden

Lila Stockrosenblüten © fotolia Foto: linjerry
Stockrosen gehören zur Familie der Malvengewächse.

Je nach Sorte können Stockrosen gut zwei Meter oder höher werden und sind somit ein echter Blickfang im Beet. Ihre Blütezeit dauert etwa von Juli bis September oder Oktober. Ihr Standort sollte sonnig, windgeschützt und der Boden eher durchlässig und nährstoffreich sein. Man sieht die Pflanze aber häufig an Hauswänden, aus schmalen Ritzen am Gehwegrand wachsend. Sie sind also durchaus genügsam.

Stockrosen mit Samen vermehren

Vermehrt wird die Pflanze, die zur Familie der Malvengewächse gehört, über Samen. An den Stängeln bilden sich etwa ab August Fruchtkapseln, in denen sich die Samen der Stockrose befinden. Sobald diese Fruchtkapseln braun werden und sich an der Spitze leicht öffnen, sind die Samen reif und können geerntet werden. Wichtig ist, die Samen in einem Behälter möglichst dunkel und trocken aufzubewahren.

Samen werden in die Erde gesetzt © Fotolia.com Foto: amenic181
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Stockrosen ab Frühsommer säen

Blattrosette einer Stockrose © fotolia Foto: emer
Im ersten Jahr bilden Stockrosen eine sogenannte Blattrosette, blühen aber noch nicht.

Der richtige Zeitpunkt zur Aussaat von Stockrosen liegt zwischen Früh- und Spätsommer. Dafür die Saat etwa fünf Millimeter tief leicht in den Gartenboden unterharken. Den Gartenboden zuvor am besten mit etwas Anzuchterde oder Sand vermengen. Besonders hübsch wirken Stockrosen in Dreiergruppen, der Pflanzabstand sollte 40 Zentimeter betragen. Vorgezogene Pflanzen können von Mai bis in den Herbst hinein ins Beet gepflanzt werden. Im ersten Jahr blühen Stockrosen noch nicht, sondern bilden nur eine sogenannte Blattrosette.

Viele Sorten sind mehrjährig

Die meisten Stockrosen zählen zu den zweijährigen Pflanzen. Viele Sorten, die bei uns in den Gärten stehen, wachsen jedoch mehrjährig und treiben im nächsten Jahr mit etwas Glück wieder aus, wenn die Pflanze nach der Blüte und vor dem Ausbilden der Samenkapseln zurückgeschnitten wird. Stockrosen sehen übrigens nicht nur gut aus, Sorten mit ungefüllten Blüten sind auch für die Ernährung von Hummeln enorm wichtig.

Malvenrost: Eine typische Stockrosen-Krankheit

Malvenrost an einer Stockrose © picture alliance / blickwinkel Foto: R. Koenig
Gelbliche bis braune Flecken auf den Blättern der Stockrose sind meist ein Zeichen für Malvenrost.

Wenn an einigen Pflanzen die Blätter gelblich-braun gesprenkelt und löchrig sind, ist die Stockrose an Malvenrost erkrankt. Besonders anfällig sind Stockrosen mit gefüllten Blüten. Ursache für die Krankheit ist ein Pilz. Nach und nach welken die Blätter und fallen ab. Die befallenen Blätter sollten rasch abgeschnitten und entsorgt werden. Die Blätter nicht auf den Kompost geben, sondern in den Restmüll werfen. Das gilt auch für bereits am Boden liegende Blätter. Der Pilz überwintert sonst an den Blättern am Boden und befällt die Stockrosen im nächsten Jahr erneut.

Vorbeugend kann ein Sud aus Ackerschachtelhalm helfen, mit dem die Blätter der Pflanze ab April regelmäßig besprüht werden. Ein sonniger und luftiger Standort sorgt außerdem dafür, dass die Pflanze kräftig und somit weniger anfällig ist.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | 31.08.2022 | 19:00 Uhr

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