"Menschen wollen keinen Krieg, Kleiner", hat der Vater noch begütigend zu seinem Sohn gesagt, "sie wollen Frieden, sie wollen das da", mit einem Blick auf die Eiswaffel. Wahrscheinlich stimmt das sogar. Aber wenig später fallen die Bomben, fliegen die Raketen und Granaten und löschen einfach so Tausende von Leben aus. Und auch den Überlebenden ist im Krieg ein beträchtlicher Teil ihres Lebens abgestorben; tatsächlich hat der Krieg für sie nie aufgehört. Der Schriftsteller Tijan Sila, der ab April 1992 als Kind die Zerstörung Sarajevos erlebte und gut zwei Jahre später mit seinen Eltern nach Deutschland floh, erzählt eindrucksvoll, was der Krieg – den die Menschen doch gar nicht wollen – anrichtet.