Eine Frau hält einen Lippenpflegestift. © picture alliance / dpa Themendienst Foto:  Christin Klose

Lippenpflege - oft mit schädlichen Zusatzstoffen

Stand: 22.02.2021 10:55 Uhr

In der kalten Jahreszeiten sollen vor allem Pflegestifte unsere Lippen schützen. Doch nicht jedes Produkt ist auch unbedenklich. Manche Produkte enthalten sogar bedenkliche Inhaltsstoffe.

von Heike Dittmers

Im Winter werden die Lippen schnell trocken und spröde. Warme Heizungsluft und Kälte setzen ihnen zu. Das ist nicht nur lästig, sondern kann auch schmerzhaft sein. Die richtige Pflege hilft die empfindliche Hautpartie geschmeidig zu halten. Doch erdölbasierte Rohstoffe oder bedenkliche Inhaltsstoffe sollten besser nicht drin sein.

Was macht einen guten Lippenpflegestift aus?

Die Lippenhaut ist bis zu sieben Mal dünner als die restliche Haut. Sie kann sich nicht selbst befeuchten. Fettstifte legen einen Film auf die Haut, halten sie dadurch feucht und geschmeidig. Als Basis dafür dienen Wachse (zum Beispiel Bienenwachs), Fette und weitere pflegende und kosmetische Zusätze.

Generell wird zwischen konventionellen Inhaltsstoffen und Naturkosmetik unterschieden. Die konventionellen Substanzen enthalten häufig synthetische Inhaltsstoffe, während Naturkosmetik pflanzenbasierte Zutaten als Basis hat.

Welche Inhaltsstoffe sollte man meiden?

Gerade bei Lippenpflegestiften ist es wichtig auf die Inhaltsstoffe zu achten, denn über die Haut selbst werden bereits Substanzen aus den Pflegeprodukten aufgenommen. Auch durch Ablecken und beim Essen und Trinken gelangt zusätzlich ein Großteil der enthaltenen Stoffe in den Körper.

Besonders Inhaltsstoffe, die auf Mineralöl basieren, gelten als umstritten. Diese können unter anderem sogenannte aromatische Kohlenwasserstoffe enthalten, die als MOSH oder MOAH bezeichnet werden. Diese Substanzen sind potenziell krebserregend und erbgutschädigend. Auf der Zutatenliste der Verpackung findet man sie nicht. Enthalten sind sie jedoch häufig in erdölbasierten Inhaltsstoffen wie Ceresin, Cera Microstallina und Paraffin. Die Menge von MOSH und MOAH lässt sich nur im Labor feststellen. Laut jüngsten Untersuchungen der Zeitschrift "Öko-Test" sind solche Inhaltsstoffe auch in bekannten Marken enthalten.

Umstrittene UV-Filter und kritische Duftstoffe in Lippenpflege

Zum Teil werden in der Lippenpflege umstrittene UV-Filter verwendet. Dazu gehören die Substanzen Ethylhexylmethoxycinnamat und der Stoff Butylhydroxyluol (BHT). In Tierversuchen wurde bei den Stoffen eine hormonelle Wirksamkeit und eine Beeinträchtigung der Schilddrüsenfunktion festgestellt.

Duftstoffe, die ebenfalls eingesetzt werden, können verschiedene negative Wirkungen haben. Dermatologen warnen besonders vor allergischen Reaktionen. Deshalb sollten Menschen, die empfindlich sind, auf Duftstoffe verzichten. Als besonders problematische Allergene gelten dabei die Stoffe Isoeugenol und Hydroxycitronellal. Informationen über die verwendeten Duftstoffe sind auf der Verpackung deklariert.

Tipps zum Kauf von Lippenpflegeprodukten

Das Wichtigste beim Kauf ist ein Blick auf die Inhaltsstoffe. Außerdem sollten mögliche Allergien bekannt sein. Bei besonders rissigen Lippen eignen sich Stifte mit Bienenwachs besonders, da sie neben der pflegenden Wirkung auch noch antiseptische Qualitäten haben. Im Winter beim Skiurlaub oder auch bei starkem Sonnenschein im Sommer ist ein UV-Schutz ratsam. Ansonsten kann auf zusätzliche Substanzen im Pflegestift verzichtet werden.

Ob günstig oder teuer ist Geschmackssache: Sowohl bei dem Test von Markt als auch beim letzten Test der Zeitschrift "Öko-Test" haben auch günstige Produkte aus Drogerie und Supermarkt gepunktet.

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Dieses Thema im Programm:

Markt | 22.02.2021 | 20:15 Uhr

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