Hackfleisch-Fertiggerichte: Was steckt drin?
Fertiggerichte mit Hackfleisch sind beliebt, zum Beispiel Lasagne, Penne Bolognese, Chili con Carne oder Rindfleisch-Tortellini. Viele Verbraucher greifen gern zu diesen Gerichten im Kühlregal oder in der Tiefkühltruhe. Doch für gesundheitlich problematisch halten Ernährungsexperten - wie Anneke von Reeken von der Verbraucherzentrale Niedersachsen - den hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren in Hackfleisch-Fertiggerichten: Diese könnten auf Dauer zur Entstehung von Krankheiten wie Herzinfarkt und Arteriosklerose beitragen.
Hackfleisch-Fertiggerichte nur gelegentlich essen
Der gelegentliche Verzehr von Fertigprodukten mit Hackfleisch ist laut Ernährungsexpertin von Reeken gesundheitlich unbedenklich. Doch Verbraucher sollten die Produkte möglichst nur gelegentlich verzehren - weniger als einmal pro Woche.
Schädliche Inhaltsstoffe in Hackfleisch-Gerichten
Ernährungsexpertin Anneke von Reeken von der Verbraucherzentrale Niedersachsen kritisiert einige Inhaltsstoffe, die Markt in einer Stichprobe in Hackfleisch-Fertiggerichten gefunden hat:
- Salz: In einer Portionsgröße befinden sich oft fast vier Gramm Salz - das entspricht zwei Dritteln der von der Weltgesundheitsorganisation empfohlenen Tagesmenge von sechs Gramm. Zu viel Salz kann zu Bluthochdruck führen und das Schlaganfall-Risiko erhöhen.
- Zucker: Oft haben Fertigprodukte einen hohen Zuckeranteil, beispielsweise um die Tomatensoße der Hackfleischgerichte süßer zu machen. Hinzu kommt versteckter Zucker, der in Milcherzeugnissen steckt. So bringt es eine Penne Bolognese in der Stichprobe auf 16,5 Gramm Zucker pro Portion. Das entspricht einem Drittel der empfohlenen Tagesmenge von 50 Gramm.
- Geschmacksverstärker: Bolognese-Fertiggerichte enthalten des Öfteren Geschmacksverstärker wie Hefeextrakt. Auf diese Weise können Hersteller den Anteil an hochwertigeren geschmacksgebenden Zutaten wie Fleisch reduzieren, kritisiert die Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale.
Oft wenig Fleisch in Fertiggerichten
Der Fleischanteil in den Bolognese-Gerichten variiert, ist grundsätzlich aber eher gering. In einigen Fertigprodukten liegt er bei weniger als sieben Prozent. Das entspricht gerade einmal zwei Esslöffeln Fleisch pro Packung. Verbraucherschützerin Anneke von Reeken kritisiert solche Produkte als "Mogelpackung".
Fertig-Lasagne: Gute Qualität erkennen
Bei Hackfleisch-Pasta-Gerichten wie Lasagne bedeutet ein höherer Preis nicht automatisch eine höhere Qualität. Für den Hamburger Profikoch Alexander Eychmüller ist das Mischungsverhältnis aus günstigen "Füllmaterialien" wie Nudelteig oder Béchamelsoße und teureren Zutaten wie Fleisch und Käse entscheidend.
Eine gute Lasagne sollte klar erkennbare Schichten haben und fein abgeschmeckt, aber nicht überwürzt sein. Außerdem sollte das Fleisch geschmacklich hervorstechen und nicht von anderen Zutaten überlagert werden.