Auf einem Tisch liegen verschiedene Hämmer. © NDR/nonfictionplanet

Hammer und Nägel: Darauf kommt es an

Stand: 19.10.2020 18:12 Uhr

Welcher Hammer ist der richtige? Wie gleiten Nägel splitterfrei ins Holz? Und wie vermeidet man schmerzhafte Schläge auf die Finger? Mit diesen Tipps und Tricks klappt es.

Nägel müssen in die Wand - etwa, damit ein Bild dran hängen kann - und zwar möglichst gerade. Sie müssen in die Dachpappe, damit sie auf dem Gartenschuppen bleibt und die Nässe fernhält. Das sind nur zwei von vielen Situationen, bei denen Heimwerker mit Hämmern und Nägeln hantieren. Leichter geht es, wenn sie das richtige Werkzeug in der Hand und die passenden Nägel zwischen den Fingern haben.

Tipp 1: Der richtige Hammer

Möglichst nicht den erstbesten Hammer nehmen, der noch im Keller liegt. Besser vorher checken, welcher Hammer der passende für die gerade zu erledigende Arbeit ist:

  • Holzhammer: Sein Name ist Programm. Er ist komplett aus Holz und gut, um damit etwa Blech zu bearbeiten.
  • Gummihammer: Hat einen Kopf aus Hartgummi. Er ist die richtige Wahl bei empfindlichem Material und schlägt keine Macken oder Beulen rein. Perfekt, um den Zusammenbau-Möbel-Teilen dabei zu helfen, endlich ein Schrank zu werden
  • Zimmermannshammer: Ist sowas wie der Retter für zwei linke Hände. Er hat auf einer Seite einen Schlitz, etwa um krumm eingeschlagene Nägel sofort zu entfernen. 
  • Fäustel oder Vorschlaghammer: Der Metall-Kopf ist schwer und daher besonders gut, um einen Meißel durch Fliesen und Mauern zu treiben. Mit dem Fäustel keine Nägel in Wände schlagen: Das würde vermutlich ein großes Loch geben.
  • Schlosser- oder Haushammer: Der Klassiker. Mit einer flachen und einer spitz zulaufenden Seite. Dieser Hammer muss immer ran, wenn im Haushalt mal eben ein paar Nägel in die Wand sollen.

Tipp 2: So splittert das Holz nicht

Wie gleitet ein Nagel so glatt ins Holz, dass es nicht splittert? Der Trick: Wenn der Nagel keine spitze Spitze hat. Wer dem Nagel einen Hammerschlag auf seine Spitze gibt, kann nahezu sicher sein, dass das Holz beim Einschlagen nicht spaltet oder zersplittert. Durch die fehlende Spitze wirkt der Nagel nicht mehr wie ein Keil auf das Holz. Müssen mehrere Nägel in ein Brett, dann diese versetzt einschlagen. In gerader Linie könnten sie alle dieselbe Holzfaser treffen und sie aufreißen.

Tipp 3: So trifft der Hammer nicht die Finger

Ein Mann hält einen Nagel fest, die Handinnenfläche zeigt nach oben. © NDR/nonfictionplanet
Trifft der Hammer die Innenfläche der Hand, tut es weniger weh.

Um keine blauen Fingernägel zu kriegen, den Nagel zuerst etwas ins Holz drücken. Dann den ihn zwischen Zeige- und Mittelfinger festhalten - aber mit der Handinnenfläche nach oben. Verrutscht der Hammer jetzt und haut auf einen der Finger, tut das deutlich weniger weh als der Schlag auf einen Fingernagel oder auf ein Fingergelenk.

Tipp 4: Das Nagel-Depot

Wohin mit den Nägeln, die man gleich einschlagen will? In Hosentaschen verschwinden sie zwischen Kleingeld, Taschentüchern oder Schlüsseln. Also die Nägel kurz in den Mund stecken und dort der Reihe nach abgreifen.

Tipp 5: Mit dem Hammer nicht danebenschlagen

So trifft der Hammer fast immer genau auf den Kopf des Nagels:

  • Den Hammerstiel am Ende anfassen, nicht in der Mitte
  • Den Nagel so fest ins Holz drücken, dass er nicht beim ersten Schlag schief sitzt.
  • Den Nagel genau anpeilen, konzentriert im Blick behalten.
  • Und dann mit ein paar gezielten, kräftigen Schlägen ins Holz treiben.

Tipp 6: Nägel wieder herausziehen

In ein Brett werden mehrere Nägel gehämmert. © NDR/nonfictionplanet
Wie kann man eingeschlagene Nägel wieder entfernen?

Muss ein Nagel wieder raus, weil er schief oder an der falschen Stelle sitzt? Das ist meist kein Problem, wenn es ein Nagel mit Kopf ist: Der lässt sich mit einem Zimmermannshammer einhaken und raushebeln. Auch manche Stemmeisen haben ein gespaltenes Ende, um Nägel herauszuziehen.

Eine Beißzange entfernt Nägel meist ebenfalls ruckzuck: Nagelkopf mit der Zange greifen und hochziehen. Wehrt sich der Nagel, weil er fest im Holz sitzt, ist er meist machtlos gegen rollende Bewegungen mit der Zange: Nach links und rechts - dann kommt der Nagel Stück für Stück hoch.

Ist der Kopf des Nagels schwer zu greifen, klappt es mit einem Flachschraubenzieher, ihn ein, zwei Millimeter zu heben. Ein kleines Holzbrett unter dem Schraubenzieher schützt den Untergrund.

Wenn alles nichts hilft, gibt es noch folgende Möglichkeiten:

  • Ragt der Nagel auf der Rückseite aus einem Brett oder ist er im Holz zu sehen: Von hinten auf den Nagel schlagen, um den Nagelkopf vorne so weit herauszutreiben, bis eine Zange ihn greifen kann.
  • Oder mit einer Bohrmaschine den Nagelkopf in einem Brett wegbohren. Dann versuchen, den Nagel durchs Brett zu treiben, um ihn von hinten zu fassen zu bekommen.
  • Rostige Nägel mit Rostöl lösen.

Tipp 7: Die richtigen Nägel benutzen

Lang und dick, kurz und dünn, großer oder gar kein Kopf - im Baumarktregal gibt es Nägel in scheinbar allen Größen, Formen und Materialien. Diese Nägel kommen mit am häufigsten unter den Hammer:

  • Drahtstifte: In vielen Materialien einsetzbar, vor allem im Holz.
  • Stahlstifte: Verbiegen beim Einschlagen nicht so leicht, dringen daher auch in Mauern ein und eignen sich fürs Aufhängen von Bildern.
  • Zimmermannsnägel: Lange Nägel (ab 18 Zentimeter). Eignen sich etwa für Holzbalken.
  • Schraubnägel: Haben ein Gewinde, schlägt man aber mit einem Hammer ein. Sitzen bombenfest in harten Hölzern.
  • Ankernägel: Kleine Widerhaken am Schaft sorgen für einen festen Halt.
  • Dachpappennägel: Haben einen besonders breiten Kopf, damit sie etwa Dachpappe fest auf den Untergrund drücken.

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