Herbstdeichschau: Wie sicher sind Schleswig-Holsteins Deiche?
Fachleute des Landesbetriebs für Küstenschutz haben am Montag den nördlichen Abschnitt der Deiche auf dem Festland in Nordfriesland kontrolliert. Bis Mitte November sind insgesamt 16 Termine geplant.
Mit dem Herbst hat in Schleswig-Holstein auch die Sturmsaison begonnen. Anfang des Jahres hatte es im Norden häufiger hohe Pegelstände gegeben, denen die Deiche standhalten mussten. Der Landesbetrieb für Küstenschutz prüft zweimal im Jahr, wo er an den Deichen noch nachbessern muss, weil zum Beispiel Mäuse oder Maulwürfe aktiv waren. Auch Disteln mit ihren langen Wurzeln können zum Problem werden.
Wie gut ist die Grasnarbe auf Schleswig-Holsteins Deichen?
Besonders wichtig für den Küstenschutz ist gut verwurzeltes und dichtes Gras. Je dichter eine Grasnarbe ist, desto stabiler ist der Deich gegenüber Wassermassen - eines der Kriterien für die Experten. Zuletzt hatte es Diskussionen um Wildgänse an der Westküste gegeben, die teilweise das Gras auf dem Deichvorland bis hin zur Deichkrone herunterfressen. Dabei beschädigen sie oftmals das Gras so weit, dass es sich nicht mehr erholen kann. Im November kehren die Nonnengänse zurück nach Westerhever.
Deichprüfung von Dänemark bis Helgoland
Am Montag sehen sich die Fachleute die 40 Kilometer Deich ab der dänischen Grenze an, Start ist in Südwesthörn Bongsiel. Weiter geht es über den verstärkten Deich in Dagebüll bis nach Schlüttsiel (alle Kreis Nordfriesland). In zwei Wochen sind dann weitere Kontrollen auf dem Festland und den Inseln in Nordfriesland geplant. Danach stehen die Deiche in Dithmarschen sowie an der Unterelbe in den Kreisen Steinburg und Pinneberg auf dem Prüfstand - und im November die Küsten Helgolands.