Arved Fuchs bricht in Kiel zu Expedition "Ocean Change" auf
Der Polarforscher und Abenteurer Arved Fuchs ist von Kiel aus zu einer Expedition in den Nordatlantik gestartet. Ziel ist es, mehr über den Klimawandel herauszufinden.
Wie wirkt sich der Klimawandel konkret auf die Weltmeere und die Menschheit aus? Der Flensburger Polarforscher Arved Fuchs ist am Donnerstag in Kiel mit seinem Segelschiff "Dagmar Aaen" zu einer Expedition gestartet, um diese Frage zu beantworten. Das Projekt wird wissenschaftlich unter anderem von Experten des Kieler Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Geomar begleitet.
Nächster Teil der Reihe "Ocean Change"
Die Forschungsreise ist Teil der Expeditionsreihe "Ocean Change", mit der Arved Fuchs auf die Folgen des Klimawandels aufmerksam machen möchte. "Wir haben ein Problem, und wir können es lösen. Was wir nicht haben, ist Zeit", sagte er kurz vor der Abfahrt. Er will unter anderem zeigen, welche gravierenden Folgen die schwächer werdende Nordatlantische Strömung hat. Fuchs betonte aber auch, dass die Besatzung nicht aus Wissenschaftlern bestehe, sie könne aber Daten sammeln und weitergeben. Das Geomar stattete die Crew dafür mit Geräten aus.
Von Kiel zur Halbinsel Labrador
Die Forschungsreise führt Arved Fuchs und seine Crew von Kiel aus in den Nordatlantik Richtung Island. Über Grönland geht es dann weiter bis zur nordamerikanischen Halbinsel Labrador. Nächstes Jahr im Herbst will Fuchs mit seinem Segelschiff wieder zurück nach Deutschland kommen. Wegen Corona sei die Planung für das nächste Jahr aber noch nicht komplett festgelegt.
Unterwegs sammeln Fuchs und seine Crew unter anderem Daten zum Meerwasser, etwa Temperatur, Salz- und Sauerstoffgehalt. Außerdem sollen von Bord des Segelschiffes Messbojen abgelassen werden, die drei Jahre lang autonom Daten messen und weiterleiten.
Ein Frühwarnsystem der Erde
Geomar-Direktorin Katja Matthes betonte die Wichtigkeit, möglichst viele Daten über die Veränderung der Meere zu sammeln. Die Arktisregion sei eine sehr empfindliche Stellschraube im Klimasystem. "Fuchs ist ein wichtiger Botschafter der Meere", sagte Matthes. Er sei seit 40 Jahren Zeuge des Klimawandels.
Fuchs nannte die Arktis "eine Art Frühwarnsystem der Erde". Er erinnerte daran, dass Wissenschaftler bereits vor Jahrzehnten vor den Folgen des Klimawandels gewarnt hätten. In der Corona-Pandemie hätten die Politiker auf die Wissenschaft gehört. Er wünschte, das wäre auch beim Klimawandel schon frühzeitig der Fall gewesen.