Schweinepest in MV: Experten mahnen zur Wachsamkeit
Das Thema Schweinepest spielt in Mecklenburg-Vorpommern aktuell keine große Rolle. Dennoch mahnen Experten zur Wachsamkeit. Während der letzte Fall im Land knapp ein Jahr her ist, werden derzeit neue Ausbrüche der Schweinepest im Baltikum bekannt.
Der letzte Fall von Afrikanischer Schweinepest in Mecklenburg-Vorpommern wurde im Oktober 2022 bei Wildschweinen festgestellt. Seither ist die Lage in MV ruhig. Aber: “Es muss immer noch jederzeit mit einem Neueintrag in ganz Deutschland gerechnet werden”, teilte das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) auf der Insel Riems bei Greifswald auf Anfrage mit.
Neue Schweinepest-Ausbrüche im Baltikum
In einigen Ländern des Baltikums werden Schweine auf Hinterhöfen gehalten und geschlachtet, so das Friedrich-Loeffler-Institut. Das erschwere die Kontrolle der Tierhaltung und berge das Risiko, dass sich der Erreger wieder in Europa ausbreiten könne. Deshalb ist es nach Ansicht der Forscher notwendig, potentielle Fälle von Schweinepest rechtzeitig zu erkennen und Maßnahmen zu ergreifen. Zuletzt sind Fälle in Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt sowie im Nachbarland Polen registriert worden. Deswegen sollte die Aufmerksamkeit von Schweinehaltern, Tierärzten, Jägern und Behörden in Mecklenburg-Vorpommern weiterhin hoch sein, so das FLI.
Sperrzonen wirken bisher
In Mecklenburg-Vorpommern konnte das Restriktionsgebiet bereits verkleinert werden. Im Juni hatte das Schweriner Landwirtschaftsministerium mitgeteilt, dass die Fläche eingerichteter Sperrzonen mit Einschränkungen für Jagd, Land- und Forstwirtschaft im Landkreis Ludwigslust-Parchim auf ein Viertel der vorherigen Größe verkleinert werden könne. Das Ministerium hatte sich zudem optimistisch gezeigt, auf absehbare Zeit die Restriktionen vollständig aufheben zu können.
Bisher kein Impfstoff gegen Schweinepest zugelassen
Die Krankheit ist für Wild- und Hausschweine tödlich, für Menschen gilt sie als ungefährlich. Nach wie vor sei in Europa laut FLI kein Impfstoff zugelassen. Es werde aber an vielversprechenden Kandidaten geforscht. Das FLI koordiniere zum Beispiel ein von der EU gefördertes Projekt, in dem einige der Kandidaten, wie für das Zulassungsverfahren notwendig, auf Wirksamkeit und Sicherheit getestet werden sollen. Der Schwerpunkt liege auf oraler Impfung mit Köderimpfstoffen für Wildschweine. Eine Impfung von Hausschweinen sei aber aus heutiger Sicht nicht das Ziel, denn trotz einzelner Ausbrüche komme es in Beständen von Hausschweinen nie zur weiteren Verbreitung, da Schweinehaltungen gut zu schützen seien.