Schweinepest: Jäger in MV fordern Pürzelprämie in Puffergebieten
Der Landesjagdverband in Mecklenburg-Vorpommern fordert weitere Unterstützung, um der Afrikanischen Schweinepest (ASP) vorzubeugen. Beim Delegiertentreffen in Stralsund hoffen die Jäger auf Hilfe vom Land.
Die Jäger wollen einen finanziellen Ausgleich, eine sogenannte Pürzelprämie, auch für in Pufferzonen erlegtes Schwarzwild. Diese Zonen sind in einem gewissen Abstand zu ASP-Risikogebieten eingerichtet worden. Die dort erlegten Tiere dürfen allerdings nicht vermarktet, sondern müssen entsorgt werden.
Minister Backhaus sagt Unterstützung zu
Nach Angaben des Landesjagdverbandes sollte es sowohl in den ASP-Kernzonen als auch in den Pufferzonen eine Entschädigung geben. Landwirtschaftsminister Till Backhaus (SPD) sagte den Jägern in Stralsund Unterstützung zu. Er wolle sich persönlich dafür einsetzen, dass es weiterhin Entschädigungsleistungen für erlegtes Wild in Risikogebieten gibt.
Ludwigslust-Parchim: Schutzzäune im Norden des Kreises werden zurückgebaut
Backhaus kündigte unterdessen an, dass die Schutzzäune im Norden des Kreises Ludwigslust-Parchim bis Herbst zurückgebaut werden sollen. ASP-Sicherheitszonen können erst aufgehoben werden, wenn ein Jahr lang kein ASP-Fall entdeckt wurde.
11,2 Millionen Euro Prämienzahlungen in fünf Jahren
Insgesamt sind laut Backhaus zwischen 2017 und 2022 11,2 Millionen Euro Pürzelprämie gezahlt worden. Pürzel bezeichnet in der Jägersprache den Schwanz unter anderem von Wildschwein und Dachs.
Insgesamt hat die Abschussprämie für Schwarzwild nach ihrer Einführung den Angaben des Landesjagdverbandes zufolge zu deutlich mehr Abschüssen geführt: von rund 53.500 Stück im Jagdjahr 2017/18 - die Prämie wurde damals erstmals vergeben - bis zum Rekord im Jagdjahr 2020/21 von rund 106.800 Tieren.