Pläne für atomares Zwischenlager in Lubmin
Das Entsorgungswerk für Nuklearanlagen (EWN) in Lubmin bei Greifswald hat am Mittwoch die atomrechtliche Genehmigung für ein neues Zwischenlager beantragt. Nach Unternehmensangaben soll die geplante Halle für hochradioaktiven Abfall frühestens im Jahr 2025 in Betrieb genommen werden.
Aktuelle Halle zu unsicher
In der 135 Meter langen Halle sollen dann 74 Castor-Behälter mit hochradioaktivem Material untergebracht werden. Sie stehen momentan in einer Halle des Zwischenlagers Nord. Diese entspricht nach Angaben von EWN aber nicht mehr den aktuellen Sicherheitsstandards. Die Auflagen seien 2011 verschärft worden. Künftig sollen 1,80 Meter dicke Stahlbetonwände die Behälter mit Atommüll vor Terrorangriffen schützen.
Antrag beim Bundesamt in Salzgitter
Den Antrag auf die atomrechtliche Genehmigung hat das Unternehmen beim Bundesamt für kerntechnische Entsorgungssicherheit (BfE) in Salzgitter gestellt. Sobald die Unterlagen dort eingegangen sind, werde der Genehmigungsantrag im Internet veröffentlicht, heißt es. Mit der Antragstellung übernimmt das BfE das Verfahren - bis zu einer Genehmigungsentscheidung.
Neben der atomrechtlichen Genehmigung will EWN eine Baugenehmigung bei der zuständigen Behörde des Landkreises Vorpommern-Greifswald in Anklam beantragen - zu gegebener Zeit, wie es heißt. Nach Erteilung der Baugenehmigung geht das Unternehmen von einer mindestens dreijährigen Bauzeit aus.
Kritik vom Umweltverband BUND
Der Umweltverband BUND kritisiert, dass für das neue Zwischenlager keine sogenannte heiße Zelle geplant ist. Ein besonders geschützter Raum, in dem beschädigte Castoren ferngesteuert repariert werden können.