Ver.di-Chef in Hamburg: Mindestens Inflationsausgleich
Der Chef der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, Frank Werneke, sieht den jüngsten Tarifabschluss für die Hafenbeschäftigten als Vorbild für weitere Branchen. Bei den künftigen Tarifverhandlungen will ver.di mindestens einen Inflationsausgleich fordern.
9,4 Prozent mehr Lohn für die Beschäftigten von Hafenunternehmen: "Das kann sich sehen lassen und ist ein Leuchtturm", sagte ver.di-Chef Frank Werneke am Donnerstag bei einem Besuch in Hamburg. Im kommenden Jahr stehen Tarifverhandlungen für Millionen Beschäftigte bei der Post und im Öffentlichen Dienst an. Dort müsse es ebenfalls einen Inflationsausgleich geben, und die unteren Gehaltsklassen müssten noch mehr bekommen, so Werneke.
Minimum acht Prozent
Das Minimum für ihn seien acht Prozent. Dass gerade im Hamburger Haushalt solche Steigerungen nicht eingeplant sind, stört den ver.di-Chef nicht. Bei den Beschäftigten seien auch die stark gestiegenen Preise und Nachforderungen wegen hoher Energiekosten nicht eingeplant gewesen.
Hafenarbeiter: Zustimmung noch nicht klar
Ob die rund 12.000 Hafenarbeiterinnen und Hafenarbeiter in Hamburg und den übrigen Nordseehäfen den Tarifabschluss mehrheitlich mittragen, ist unterdessen noch offen. Bei Versammlungen und Diskussionen gibt es auch ordentlich Gegenwind. Werneke zeigt sich aber zuversichtlich, dass bis zum 5. September die Mehrheit für den Abschluss ist. Dann will ver.di endgültig zustimmen.