Hamburger CDU beschließt Regeln zur Aufnahme von Ex-AfDlern
Der Streit in der Hamburger CDU über die Aufnahme des ehemaligen AfD-Vorsitzenden Jörn Kruse ist offensichtlich beigelegt. Der Landesvorstand der Christdemokraten einigte sich darauf, wie man künftig mit Beitrittgesuchen von ehenmaligen AfD-Mitgliedern umgehen will.
"Es kann und wird keine Zusammenarbeit mit der AfD geben", sagte der Chef der CDU-Bürgerschaftsfraktion, Dennis Thering. Und Christoph Ploß, Vorsitzender der Hamburger CDU, ergänzte: "Die AfD ist und bleibt eine extremistische Partei. Sie gehöre "auf den Scheiterhaufen der Geschichte". Es sei aber wichtig, "vernünftigen ehemaligen AfD-Mitgliedern eine politische Heimat zu bieten".
Landesvorstand soll beteiligt werden
Wer allerdings heute noch ein Mandat bei der AfD besitzt, der passe nicht zur Rechtsstaatspartei CDU, so Ploß. Der Landesparteichef war parteiintern heftig in die Kritik geraten, nachdem der CDU-Kreisverband Hamburg-Nord, dessen Vorsitzender er ebenfalls ist, den ehemaligen Hamburger AfD-Chef Kruse in die CDU aufgenommen hatte. Der Landesvorstand wurde zu einer außerordentliche Sitzung einberufen. Er stimmte am Montagabend dem Vorschlag von Ploß und Thering zu, dass in Zukunft bei heiklen Personalfragen der Landesvorstand beteiligt werden muss.
Kruse war von 2013 bis 2015 Landesvorsitzender der AfD und anschließend deren Fraktionschef in der Bürgerschaft. 2018 legte er den Vorsitz nieder und trat aus der Partei aus. Als Grund nannte er damals "die zunehmende Zusammenarbeit von Teilen der AfD, insbesondere in den ostdeutschen Bundesländern, mit Rechten und Rechtsradikalen".