Weibliche Fans schreien bei einem Konzert in den 50er-Jahren vor Begeisterung. © picture-alliance / dpa | dpa

"Rock me!": Rock 'n' Roll wird zum Soundtrack einer Generation

Stand: 04.08.2021 05:00 Uhr

Von den Eltern verpönt, wird der Rock 'n' Roll Mitte der 50er-Jahre zum Soundtrack einer jungen Generation, die sich faszinieren lässt vom American Way of Life und sich nach Aufbruch und Freiheit sehnt. Zumindest im Westen.

von Ulrike Bosse, NDR Info

Auch als zehn Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs das Besatzungsstatut aufgehoben wird, bleiben Teile der alliierten Truppen als Folge aus dem Vorbehalt der Pariser Verträge in Deutschland. Aus den Besatzern werden Schutzmächte und Verbündete - und sie hinterlassen ihre kulturellen Spuren. In Norddeutschland sind es die Briten. Die Amerikaner sind vornehmlich im Süden Deutschlands stationiert - und haben mit GI Elvis Presley 1958 einen Star im Gepäck: Idol Millionen Jugendlicher und Projektionsfläche für Freiheit und Rebellion.

Die "Moldau" auf dem Plattenteller: "Hat uns alles angekotzt"

Claus-Kurt Ilge und Elvis Presley 1958 © privat
Als Elvis Presley 1958 als GI nach Deutschland kommt, lernt Claus-Kurt Ilge ihn kennen.

"Wir wollten frei sein, wir wollten unsere eigene Kultur haben", erinnert sich Claus-Kurt Ilge an die Zeit. Als Teenager ist er damals dem Rock 'n' Roll und der amerikanischen Kultur verfallen. Weil er Kontakt hat zu US-Soldaten - darunter Elvis Presley. Aber auch, weil er und seine Freunde einfach genug haben vom Lebensstil ihrer Eltern: "Sonntags war gemeinsames Frühstück. Da sind dann Schallplatten aufgelegt worden aus dem Musik-Schrank. Moldau langsam geflossen, schnell geflossen. Das hat uns alles angekotzt, kann man so sagen."

Claus-Kurt Ilge und Elvis Presley 1958 © privat
AUDIO: Die 50er: "Rock Me!" (11/12) (33 Min)

50er für die meisten nicht glamourös

Nierentisch, Petticoat, Milchbar und die Sonne von Capri: So, wie die 50er-Jahre oft dargestellt werden, sind sie in Wirklichkeit nicht. Jedenfalls nicht für meisten Deutschen und nicht für den Großteil des Jahrzehnts. Was heute gerne in Filmen gezeigt wird, mag gegen Ende des Jahrzehnts und in wohlhabenden Familien möglich sein. Der Alltag der meisten Menschen aber sieht zunächst anders aus: viel Arbeit, wenig Freizeit, Wohnungsmangel, traditionelle Rollenbilder, autoritäre Gesellschaftsstrukturen. Und bis Mitte des Jahrzehnts leben die Deutschen unter einem Besatzungsregime.

Leben unter den Alliierten als Schmach empfunden

Claus-Kurt Ilge © NDR Foto: Katharina Kaufmann
Claus-Kurt Ilge erinnert sich, dass sich sein Vater vom Auftreten amerikanischer Soldaten gedemütigt fühlte.

Claus-Kurt Ilge, Jahrgang 1942, wächst in Bad Nauheim in Hessen auf. Im benachbarten Friedberg sind amerikanische Soldaten stationiert. Sein Vater empfindet deren Anwesenheit anfangs als ziemliche Schmach. Sie haben das Sagen und lassen das die Deutschen spüren: "Da gab es das große Grand Hotel, da war der General Patten. Und die Offiziere, die sind zum Bürgermeister gegangen und haben gesagt: 'Bis 18 Uhr brauchen wir so und so viel Wohnungen oder so und so viel Häuser.' Da sind die Leute zum Teil rausgeschmissen worden, zum Teil mussten sie auf den Dachboden. Und da haben dann die Sieger gewohnt."

Eiscreme und Zigaretten: Begehrtes aus den USA

Als Kindergartenkind macht Claus-Kurt Ilge umgekehrt aber positive Erfahrungen mit den Amerikanern, die die Kleinen in die Kaserne einladen: "Da war die Kantine, da sind wir bewirtet worden. Und da habe ich den ersten Donut, den ersten Amerikaner gegessen, diese Zuckerguss-überzogenen Dinger."

Der Unterschied zwischen dem kargen Leben in den Elternhäusern und dem Überfluss, in dem die Amerikaner offenkundig leben, prägt sich den Kindern ein: "Die großen Autos. Ice-Cream, Zigaretten, Whiskey, Shrimps: Da war alles da", sagt Ilge. "Die hatten schon die Jeans, da hat bei uns die Mustang-Jeans noch 19,50 gekostet - und das waren Raritäten."

Fraternisierungsverbot unterbindet persönliche Kontakte

Tauschhandel zwischen Berlinern und Besatzungssoldaten nach Aufhebung des Fraternisierungsverbots: Ein Berliner tauscht am 25. Juli 1945 seine Kamera gegen amerikanische Zigaretten. © picture-alliance / akg-images | akg-images
Als das Fraternisierungsverbot in mehreren Schritten fällt, beginnt unter alliierten Soldaten und Deutschen auch ein reger Tauschhandel.

Ilge findet das damals alles faszinierend - auch wenn er es anfangs nur aus der Ferne mitbekommt: "Die Amerikaner waren unter sich." Im und nach dem Krieg herrscht für die Soldaten zunächst ein Fraternisierungsverbot mit den Deutschen: Im Frühjahr 1944 wird in einem Erlass der westlichen Alliierten festgelegt, dass die Verbrüderung zwischen alliierten Truppen und deutschen Beamten und der Bevölkerung streng zu unterbinden sei. Erst zwei Jahre später wird das offiziell durch eine Besatzungspolitik abgelöst, bei der Zusammenarbeit und Kooperation in den Vordergrund rücken. Da ist das Fraternisierungsverbot allerdings schon längst gefallen, weil es von vielen US-Soldaten ohnehin nicht eingehalten wurde.

Podcast Info Zeitzeichen Mediathekbild © plainpicture
AUDIO: US-Soldaten heiraten deutsche Frauen (14 Min)

"Fäuleins" weichen Kontaktverbot auf

Ilge erinnert sich, dass es in der Praxis zunächst durch die "Fräuleins" - deutsche Freundinnen von Amerikanern - aufgeweicht wird. Dann werden Deutsche von den Amerikanern eingestellt - zum Beispiel in der Kantine oder als Reinigungspersonal. Und schließlich kommt es zur Kooperation auf politischer Ebene: Deutschen Landräten werden amerikanische Offiziere zur Seite gestellt. "Die haben dann Paraden abgenommen oder zusammen irgendwelche Festlichkeiten eröffnet, die Amerikaner mit den Deutschen."

Was nicht bedeutet, dass das Verhältnis zwischen den US-Truppen und der Bevölkerung zu dieser Zeit immer ganz einfach ist. In der Nähe bestimmter amerikanischer Kasernen in Wohngebieten etwa werden Mitte der 50er-Jahre Bereiche geschaffen, die von GIs nicht betreten werden dürfen, um Deutsche vor Übergriffen zu schützen. Darüber hinaus werden vom amerikanischen Hauptquartier in Heidelberg Ausgangsbeschränkungen für sämtliche in der Bundesrepublik stationierten GIs angeordnet.

Rock 'n' Roll und Jeans als Ausdruck der Rebellion

Jugendliche in den 50er-Jahren mit Jeans. © picture-alliance / akg-images | akg-images
Objekt der Begierde und Ausdruck von Freiheit: die Jeans in den 50ern.

Claus-Kurt Ilges Kontakt zu den Amerikanern und seine Liebe zum American Way of Life vermittelt sich über die Musik. "Radio AFN, das American Forces Network, war klasse", sagt er. Beim amerikanischen Soldatensender hören er und seine Freunde zum ersten mal Elvis, Bill Haley und Doris Day. Das Amerikanische wird für den jungen Claus-Kurt ein Mittel, um gegen Elternhaus und Lehrer aufzubegehren.

So dürfen an seiner Schule damals keine Jeans getragen werden - die Begründung: Das sei primitive amerikanische Arbeitskleidung. "Wenn einer damit gekommen ist, wurde er wieder heimgeschickt", sagt Ilge. Was ihn nicht davon abhält, es trotzdem immer wieder zu tun.

Abwertung der US-Kultur als Kompensation von Ohnmacht

Die Ablehnung des Amerikanischen geht auch im Elternhaus weiter. "Meine Oma hat immer gesagt: 'Wie kannst du dahin gehen?!' Das sind doch unsere Feinde.' Da habe ich gesagt: 'Oma, das sind nicht unsere Feinde, das sind die Sieger.'" Die Erwachsenen in seiner Familie fühlen sich Ilge zufolge unterjocht und bevormundet: "Alles Amerikanische war schlecht - die haben alles schlechtgeredet." Und da ihnen die Kultur der Amerikaner fremd ist, heißt es, die hätten gar keine richtige Kultur.

Ein Drive-in-Kiosk in Hamburg wirbt 1951 mit der Bedienung am Auto. © picture alliance / akg-images | akg-images
Vor allem junge Menschen fasziniert der American Way of Life in den 50ern - und so manche Lifestyle-Idee wird übernommen.

Auch konservative Intellektuelle setzen "Amerikanisierung" gleich mit kultureller Leere und beurteilen den kulturellen Wandel, der sich in Deutschland - nicht zuletzt aufgrund des Wirtschaftswunders - vollzieht, negativ. Soziologen sagen heute, dass die Europäer so auch versucht hätten, Ohnmachtsgefühle gegenüber der militärischen, politischen und wirtschaftlichen Übermacht der Amerikaner zu kompensieren.

Trotz aller Vorbehalte: Das US-Kino wird geschätzt

Wobei die Wirklichkeit wie immer vielschichtiger ist als die Theorie. Zum Beispiel ist ein Kino-Besuch in den 50ern eine der beliebtesten Freizeitbeschäftigungen, wenn man ausgeht. Es GIbt die Filme mit den alten deutschen Stars wie Heinz Rühmann oder Hans Albers, ganz besonders beliebt sind Heimatfilme. Aber auf der anderen Seite zeigen Statistiken, dass zwischen 1949 und 1963 fast die Hälfte der in den Kinos gezeigten Filme US-Produktionen sind.

"Jugendkultur" in der DDR ein straffer Erziehungsapparat

In der DDR ist der American Way of Life zwar weiter weg, aber die Führung beobachtet die Entwicklung im Westen sehr genau - und will keinesfalls, dass sie über die Grenze schwappt. Anders als in der Bundesrepublik gibt es in der DDR so etwas wie eine "Jugendkultur" als von oben organisiertes System, das dazu dienen soll, Kinder und Jugendliche zu "sozialistischen" Menschen zu machen. Schon im Sommer 1945 beginnt die sowjetische Militärverwaltung, "Jugendausschüsse" zu organisieren. Am 7. März 1946 wird die Freie Deutsche Jungend (FDJ) offiziell gegründet, 1948 kommt noch die Pionierorganisation "Ernst Thälmann" für Kinder im Grundschulalter dazu. Zwar gibt es keine Zwangsmitgliedschaft in der FDJ, aber die FDJ-Leiter zum Beispiel können darüber befinden, ob jemand zum Abitur zugelassen wird und studieren darf. Ohne FDJ kann man es also nicht weit bringen in der DDR.

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Jeans-Mode der DDR Anfang der 1980er-Jahre © picture-alliance / akg-images Foto: Günter Rubitzsch

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Jeans und Rock 'n' Roll: Rote Tücher für die DDR-Führung

Nach Vorstellung der DDR-Führung ist das blaue Hemd der FDJ das angemessene Kleidungsstück für Jugendliche - und nicht die blaue "Nietenhose" aus dem Westen, wie die Jeans genannt wird. Die ist ebenso verpönt wie die Musik aus Amerika, die die Jugendlichen in der DDR über das Radioprogramm des RIAS Berlin natürlich auch kennen und mögen. Es bilden sich auch Rock 'n' Roll-Clubs - aber sobald die Obrigkeit davon Wind bekommt, werden sie geschlossen. Und über Elvis Presley schreibt das FDJ-Zentralorgan "Junge Welt": "Sein Gesang gleicht seinem Gesicht: dümmlich, stumpfsinnig und brutal. Der Bursche war völlig unmusikalisch."

Elvis mit Schmalztolle und Hüftschwung: "Unser Vorreiter"

Elvis Presley im Film "Love Me Tender" von 1956. © picture alliance / Everett Collection | ©20thCentFox/Courtesy Everett Collection
Gegeltes Haar, melancholischer Blick: Mit "Love Me Tender" bringt Elvis die Jugend zum Schwärmen.

Claus-Kurt Ilge, der die Musik von Elvis auf AFN hört, ist von Anfang an begeistert von ihm. Auf einem "Spiegel"-Titelbild sieht er erstmals ein Bild von ihm. "Da hat er die Schmalztolle gehabt. Und das fanden wir toll." 1957 kommt der Film "Love Me Tender" unter dem Titel "Pulverdampf und heiße Lieder" in die deutschen Kinos: "Da bin ich drei Mal in den Film gegangen." Elvis wird zum Idol der Jungen mit seiner Art zu Singen und Aufzubegehren, die damals selbst in Amerika kritisiert wird. "Da durfte er zum Teil nicht gespielt werden. Im Fernsehen durfte er nur oberhalb der Gürtellinie gezeigt werden und so weiter. Das war unser Vorreiter. Wir wollten frei sein."

Der "King" kommt als GI

Dann kommt Elvis Presley als GI nach Deutschland. Am 1. Oktober 1958 trifft der amerikanische Truppentransporter in Bremerhaven ein - empfangen von einer begeisterten Menge und etlichen Kamerateams. Auch Claus-Kurt Ilge ist dabei: "Der hat seinen Seesack geschultert, ist runter auf die Rampe und mit dem Bus dann zur Kaserne gefahren." Nach Friedberg.

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Pressefotorgrafen nehmen Elvis Presley am 2. Oktober 1958 bei seiner Ankunft in der US-Militärkaserne in Friedberg in Empfang. Der "King of Rock 'n' Roll" war einen Tag zuvor in Bremerhaven von Bord gegangen. © picture alliance / AP | STR

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Von da an macht es sich Ilge zum Hobby, immer genau zu wissen, wo sich Elvis in und um Friedberg gerade aufhält. Elvis' Familie ist in einem Hotel in Bad Nauheim untergebracht. Dort lungert der mittlerweile 16-jährige Claus-Kurt herum und versucht, einen Blick auf Elvis zu erhaschen. Zum ersten persönlichen Kontakt kommt es dann aber durch einen Bekannten, den Elvis als persönlichen Chauffeur angestellt hat. Ilge bekommt sein erstes Autogramm - und ist begeistert vom Auftreten des Stars: "Freundlich, zuvorkommend, gelacht. Er wollte wissen, was ich mache, wie es in der Schule geht. Er war nahbar, immer fröhlich. Das war unser Idol, unser Vorbild, und wir haben das hautnah gehabt."

Ilge wird zum "Boy from Friedberg"

Claus-Kurt Ilge und Elvis Presley 1958 © privat
Vom Autogramm-Jäger zum Autogramm-Organisator: Regelmäßig hat Ilge Ende der 50er-Jahre Kontakt zu Elvis.

Danach gelingt es Ilge, Elvis regelmäßig zu treffen: Er arbeitet als Zeitschriften-Austräger und kann dem Star so die neuesten Artikel über ihn bringen, bevor sie am Kiosk ausliegen. "Ich war dann sein 'Boy from Friedberg" und habe ihn mit Zeitungen versorgt, allwöchentlich."

Im Gegenzug lässt sich Ilge Unterschriften von Elvis geben, auf Postkarten, Schallplatten, Postern und vielem mehr. Sein Kontakt spricht sich herum, und Fans weltweit fangen an, ihn um Autogramme von Elvis zu bitten. Der ist zunächst sauer, weil er glaubt, sein "Boy from Friedberg" würde ein Geschäft daraus machen, wie Ilge erzählt. So zeigt er Elvis die Briefe, die er von Teenagern aus England, Holland und Belgien bekommt. "Die sind irgendwo in Schweden und sonst wo abgehauen und wurden in Bad Nauheim wieder gefunden. Die wollten zu Elvis - und mussten wieder zurück." Von daheim schreiben sie Ilge, der lässt Postkarten und Schallplatten unterschreiben und schickt sie an die Fans zurück. Und der Star versteht. "Und da hat er mir auf die Schulter geklopft und gesagt: 'You do a lot of work for me.'"

Rock 'n' Roll: Revolte - und Flucht in eine etwas leichtere Welt

Der freundliche US-Soldat Elvis Presley - das ist die eine Seite. Die andere, das ist der Musiker: Schmalzlocke, provokative sexuelle Gesten auf der Bühne, die Haltung des Rebellen. Und die hat nicht nur Elvis, sondern sie kennzeichnet die damaligen Rockmusiker insgesamt. Es gibt Konzerte, die in Randale enden. Das gesellschaftliche Establishment setzt Rock 'n' Roll deshalb oft gleich mit den sogenannten Halbstarken: Jugendlichen, die auf die Straße gehen und sich mit Polizisten prügeln.

"Bravo"-Starschnitt bringt Idole auf die Partys

Reproduktion des "Bravo"-Covers der deutschen Erstausgabe vom 26. August 1956. © picture-alliance / dpa | Repro-Jansen
1956 erscheint die erste "Bravo" in Deutschland, ab 1959 gibt es den Starschnitt.

Für Ilge ist der Rock 'n' Roll einfach ein perfektes Mittel, um sich vom Elternhaus zu distanzieren, aufzubegehren. Und auch, um sich in eine andere leichtere Welt zu flüchten. Eine, die nicht aus vom Krieg traumatisierten Erwachsenen und strengen Erziehungsregeln besteht. Der Rock 'n' Roll und seine Stars vermitteln ihm und seinen Freunden ein neues Lebensgefühl. Ohne Youtube und Instagram - mit der Jugendzeitschrift "Bravo" allerdings und ihren Fotos der Stars. "Diese Starschnitte von 'Bravo' früher - da hat man 17 Teile aneinandergeklebt. Und dann hat man den Elvis in Lebensgröße", schwelgt Ilge. Oder Peter Kraus, Brigitte Bardot und andere Angesagte. Auf Tapete hätten sie sie aufgeklebt und im Partyraum aufgehängt: "Wenn man Partys gemacht hat, hat man seine Idole dabeigehabt."

Als Möglichkeit, sich gegen die Welt der Erwachsenen aufzulehnen, bekommt die Rock 'n' Roll-Bewegung immer mehr Zulauf. Und setzt sich durch. Ilges Fazit: "Das war Befreiung."

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Dieses Thema im Programm:

NDR Info | Deine Geschichte – unsere Geschichte | 08.08.2021 | 14:33 Uhr

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