Die 40er-Jahre: Aus einem Land werden zwei Staaten

Die erste Hälfte der 1940er-Jahre schreibt mit dem Zweiten Weltkrieg das dunkelste Kapitel deutscher Geschichte, mehr als 50 Millionen Menschen kostet er das Leben. Im Nachkriegsdeutschland gilt es Mitte der 40er-Jahre, die junge Demokratie zu stärken. Unabhängige Medien wie "Spiegel", "Stern" und die Deutsche-Presseagentur sehen sich der objektiven Nachricht und Meinungsvielfalt verpflichtet. Doch "ein" Deutschland wird es zunächst nicht geben. In der sowjetischen Besatzungszone sehen die Vorstellungen von Demokratisierung im Nachkriegsdeutschland anders aus als bei den Westmächten. Als sich SPD und KPD zur SED vereinigen, zeichnet sich zunehmend der Weg zur Gründung des eigenen Staates DDR.

Unterdessen nutzen viele Norddeutsche den Frieden, um auch wirtschaftlich wieder Fuß zu fassen - und beweisen dabei Erfindergeist und Ideenreichtum. Mit dem Otto Versand und Tchibo etwa entstehen neue Handelsriesen.

Zweiter Weltkrieg und die Folgen

Deutsche Truppen besetzen im September 1939 die polnische Stadt Posen. © picture-alliance / akg-images

Dossier: Der Zweite Weltkrieg

Mit dem deutschen Überfall auf Polen beginnt am 1. September 1939 der Zweite Weltkrieg. Weltweit kostet er mehr als 50 Millionen Menschen das Leben. mehr

Wehrmachtssoldaten ergeben sich 1945 und halten weiße Tücher hoch. © picture alliance/akg-images Foto: akg-images

Dossier: Wie der Weltkrieg im Norden zu Ende ging

Am 8. Mai 1945 kapituliert die deutsche Wehrmacht. Viele Städte und Lager sind von den Alliierten da bereits befreit worden. mehr

Zwei der zum Tode verurteilten Angeklagten, der ehemalige Lagerleiter Josef Kramer (l) und der Lagerarzt Fritz Klein (r), verlassen im November 1945 den Gerichtssaal in Lüneburg. © dpa

Belsen-Prozess 1945: "Ein Lehrstück an Demokratie"

Am 17. November 1945 fallen die Urteile im ersten NS-Kriegsverbrecherprozess: neben Todes- und Haftstrafen auch Freisprüche. mehr

Angeklagte im Curiohaus-Prozess, links KZ-Kommandant Max Pauly © picture-alliance / akg-images

Täter des KZ Neuengamme vor Gericht: Prozess gegen Reuelose

18. März 1946 beginnt im Hamburger Curiohaus der erste Prozess gegen Verantwortliche des KZ Neuengamme. mehr

Vor Ruinen ausgebombter Wohnhäuser in Hamburg stehen Behelfsheime, sogenannte Nissenhütten. © picture-alliance/ dpa Foto: Ulrich Mohr

1946: Hamburg führt Zuzugssperre ein

1946 leben die Menschen im zerstörten Hamburg auf engstem Raum. Weil täglich neue Flüchtlinge kommen, begrenzt die Stadt den Zustrom per Gesetz. Nur wer gebraucht wird, darf bleiben. mehr

Kinder blicken neugierig in ein CARE-Paket. © CARE/www.care.de

CARE-Pakete nach Kriegsende: US-Hilfe in Konservendosen

Das CARE-Paket gilt als Symbol der Nachkriegszeit. 1946 kommen die ersten Hilfspakete für Deutschland in Bremerhaven an. mehr

Rauchwolke über Helgoland nach der Sprengung am 18. April 1947. © picture-alliance / epd

Operation "Big Bang": Aschewolke über Helgoland

Am 18. April 1947 sprengen die Briten die Militäranlagen Helgolands in die Luft. Die Insel ist damit entmilitarisiert. mehr

Adolph Kummernuss (links), Erster Vorsitzender des Ortsausschusses des Deutschen Gewerkschaftsbundes Groß-Hamburg, spricht am 9. Mai 1947 zu Demonstranten vor dem Gewerkschaftshaus am Besenbinderhof in Hamburg. © picture alliance / Heinz Bogler Foto: Heinz Bogler

Als Hunger die Massen auf die Straße trieb

Nur noch 800 Kalorien pro Tag: Am 9. Mai 1947 protestieren rund 150.000 Menschen in Hamburg gegen extreme Nahrungsknappheit. mehr

Geflüchtete jüdische Kinder von der "Exodus" hinter Stacheldraht in einem Lübecker Lager 1947. © picture alliance / akg-images

"Exodus 1947": Briten internieren Holocaust-Überlebende bei Lübeck

Am 8. September 1947 verweigern die Briten 4.500 Juden die Einreise nach Palästina und sperren sie in ein deutsches Lager. Die Welt ist empört. mehr

Die neue Bundesrepublik

Der Parlamentarische Rat 1948 mit seinem Präsidenten Konrad Adenauer. © picture-alliance / akg-images Foto: akg-images

Von Zonen zu Ländern: Politische Neuordnung nach Kriegsende

Nach dem Zweiten Weltkrieg muss sich Deutschland auch politisch neu aufstellen. Wie sah die Entwicklung im Norden aus? mehr

Eröffnungssitzung der Regierung des Landes Schleswig-Holstein am 2. Dezember 1946 in Kiel © picture-alliance / dpa

Schleswig-Holstein: Von der Provinz zum Bundesland

Der 23. August 1946 gilt als Geburtsstunde Schleswig-Holsteins. Armut und die Integration von Flüchtlingen prägen die Nachkriegsjahre. mehr

Die konstituierende Sitzung der ersten frei gewählten Bürgerschaft in Hamburg nach dem Zweiten Weltkrieg. © picture alliance / dpa

Als die Hamburger endlich wieder wählen durften

Es ist der Beginn einer neuen Ära: Erstmals nach Kriegsende stimmt Hamburg am 13. Oktober 1946 wieder über die Bürgerschaft ab. mehr

Hinrich Wilhelm Kopf, der erste Ministerpräsident von Niedersachsen, 1951 in seinem Büro in Hannover. © dpa Foto: Reinhold Leßmann

Niedersachsens Gründung: Keine leichte Geburt

Am 1. November 1946 wurde Niedersachsen gegründet. Nach dem Krieg musste die erste Landesregierung immense Probleme lösen. mehr

Konrad Adenauer unterzeichnet das Grundgesetz am 8. Mai 1949 © dpa/picture-alliance

Grundgesetz: Wie Deutschland seine Verfassung bekam

Am 23. Mai 1949 wurde das Grundgesetz der Bundesrepublik verkündet. Weltweit orientierten sich Staaten an der deutschen Verfassung. mehr

Eine Collage von zahlreichen Wahlplakaten aus dem Jahr 1949 © picture-alliance / dpa

Bundestagswahl 1949: Stimmen aus Ruinen

Lautsprecherwagen, Feldtelefone und Politiker mit Popstar-Status: Zwei schleswig-holsteinische Zeitzeugen schildern, wie aufregend der Wahlkampf zur ersten Bundestagswahl am 14. August 1949 war. mehr

Journalismus im Nachkriegsdeutschland

Das Cover der ersten Ausgabe von "Diese Woche". © SPIEGEL-Verlag Rudolf Augstein GmbH & Co. KG

Als der "Spiegel" noch "Diese Woche" hieß

Im November 1946 halten die Menschen das Nachrichtenmagazin "Diese Woche" aus Hannover erstmals in der Hand. Bald wird daraus "Der Spiegel". mehr

Ein kleines Mädchen hält am 30. Oktober 1962 im Rahmen einer Demonstration gegen die Verhaftung von "Spiegel"-Redakteuren eines Ausgabe des Nachrichtenmagazins in den Händen. © picture-alliance / dpa Foto: Goettert

Seit Jahrzehnten blickt Deutschland in den "Spiegel"

Am 4. Januar 1947 erscheint der "Spiegel" zum ersten Mal. Das Magazin deckt etliche Skandale auf, stolpert aber auch selbst. mehr

Der Publizist Henri Nannen sitzt an seinem Schreibtisch und hält eine Ausgabe des Magazins "Stern" in den Händen. © dpa-Bildfunk

Unterhaltung und Politik: Der "Stern" wird geboren

Der Gründer des "Stern" wurde am 25. Dezember 1913 in Emden geboren. Henri Nannen machte sich aber auch als Kunst-Mäzen einen Namen. mehr

Mitarbeiter in der Hamburger dpa-Zentralredaktion 1956 © dpa

Aufbruch in freien Journalismus: Gründung der dpa

Am 1. September 1949 schickt die Deutsche Presse-Agentur von Hamburg aus ihre erste Meldung über die Ticker. mehr

Die DDR entsteht

Kommunist Wilhelm Pieck (l.) und Sozialdemokrat Otto Grotewohl besiegeln die Vereinigung von SPD und KPD am 22. April 1946 im Berliner Admiralspalast per Händedruck. © picture-alliance / akg-images Foto: akg-images

Zwischen Zwang und Hoffnung: Die Gründung der SED

Aus SPD und KPD entsteht im April 1946 in der SBZ die SED. In MV erfährt sie breite Unterstützung, aber nicht alle sind "auf Linie". mehr

Massenkundgebung anlässlich der Gründung der DDR am 11. Oktober 1949 in Berlin-Mitte: Die FDJ im Demonstrationszug vor der Humboldt-Universität. © picture-alliance/akg-images Foto: akg-images

Von der Sowjetischen Besatzungszone zur DDR

Viereinhalb Monate nach Gründung der Bundesrepublik wird die Sowjetische Besatzungszone am 7. Oktober 1949 zur DDR. Der Traum eines vereinten Deutschlands ist ausgeträumt. mehr

Eine Intershop-Filiale in Ostberlin im Luxushotel Metropol, aufgenommen am 10.11.1977. © dpa/picture alliance Foto: Günter Bratke

Die Geschichte der DDR

Wie kam es zur Gründung der DDR? Wie sah der Alltag im Arbeiter- und Bauernstaat aus? Und was führte schließlich zum Mauerfall und zur Wiedervereinigung? mehr

Unternehmertum im Norden

Filial-Mitarbeiterinnen von Tchibo in Kaiserslautern 1958 mit Mühlen und Waage. Im Hintergrund stapeln sich die 250g Päckchen Gold Mocca. © picture alliance/dpa/Tchibo

Tchibo wird mit Kaffee und "Kram" zum Großunternehmen

Am 15. März 1949 gründen Max Herz und Carl Tchilling-Hiryan in Hamburg eine Firma für Röstkaffee. Ihre revolutionäre Idee: Kaffee per Post. mehr

Werner Otto in den 1950er-Jahren © NDR/doc.station GmbH/Otto-Group

Otto Versand: Vom Hamburger Schuhhändler zum Online-Konzern

Otto gehört weltweit zu den größten Versandhändlern - mittlerweile weitgehend im Online-Geschäft. Angefangen hat 1949 alles ganz klein. mehr

Blick in eine Ausstellungshalle der Export- Messe in Hannover im Jahr 1947. © picture alliance / dpa

Wie aus der "Fischbrötchen-Messe" die Hannover Messe wurde

Am 18. August 1947 ging die Hannover Messe als "Export-Messe" an den Start. Zu jeder Eintrittskarte gab es damals: ein Fischbrötchen. mehr

Hochwasser

Vom Hochwasser überflutete Straßen in Hannover auf einer alten Schwarz-Weiß-Fotografie. © Archiv der Region Hannover, Nachlass Koberg Nr 0538 Foto: Heinz Koberg

Jahrhunderthochwasser überflutet 1946 Hannover

Anfang Februar 1946 wird es nach einem strengen Winter schnell warm. Es folgt das schlimmste Hochwasser in der Geschichte Hannovers. mehr

Norddeutsche Geschichte