Freiwillige schaufeln Züge per Hand frei, Dörfer versinken im Schnee, Fräsen arbeiten sich durch die weißen Massen. Private Bilder von Zeitzeugen aus Mecklenburg-Vorpommern.
Sendedatum: 02.01.2023 | 22:45 Uhr
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Unsere Geschichte
1 | 19 Schnee und kein Ende: Im Jahrhundertwinter 1978/79 schneien zahlreiche Dörfer im Norden der DDR komplett ein. Allein auf Rügen sind 40 Ortschaften von der Außenwelt abgeschnitten. Auch Seedorf im Südosten der Insel ist allenfalls noch für Fußgänger oder Skifahrer erreichbar.
2 | 19 Der Verkehr auf der Insel kommt völlig zum Erliegen. Mehr als zwei Tage lang stecken zwei Dieselloks zwischen Lietzow und Sagard im Schnee fest.
5 | 19 Um Straßen und Gleise wieder befahrbar zu machen, sind Soldaten der NVA pausenlos im Einsatz. Trotzdem dauert es Tage, bis die wichtigsten Strecken wieder frei sind.
6 | 19 Bis zu sechs Meter hoch türmen sich die Schneemassen. Sie sind auch deshalb so schwer zu räumen, weil sich der Schnee mit Flugsand vermischt hat und dadurch hart wie Beton ist.
9 | 19 Sobald die wichtigsten Wege frei sind, beginnt die nächste Herausforderung - die Versorgung der seit Tagen eingeschlossenen Bevölkerung mit dem Nötigsten.
14 | 19 An den Stränden der Ostseeinsel Rügen türmt sich das Eis in unzähligen verschneiten Schollen auf - ein seltenes Naturschauspiel. Stellenweise ist das Eis an der Küste bis zu vier Meter dick.
15 | 19 Mit Windstärke 10 bis 11 ist der Schnee- und Eissturm über Rügen hinweggefegt - und hat außergewöhnliche Anblicke hinterlassen. Hier etwa hat er aus Straßenlaternen kleine Kunstwerke geformt.
17 | 19 Ein ähnliches Bild bietet sich an der Sassnitzer Mole. Die eisigen Berge künden davon, mit welcher Macht der Sturm Schnee und Eis über Rügen gebracht hat.
18 | 19 Wie für die Menschen ist der harte Winter auch für die Tiere eine Herausforderung. Zumindest Rügens Schwäne wissen sich aber zu helfen. "Sie kamen morgens vom vereisten Strand und klopften als erste Kunden mit ihren Schnäbeln an die Tür das Bäckerladens", erinnert sich Anngret Bokemüller aus Glowe.
19 | 19 Vielerorts dauert es Tage oder sogar Wochen, bis die Straßen geräumt und wieder befahrbar sind. An den Rändern türmt sich der Schnee meterhoch.