Versuchte Beeinflussung? Jusos intervenieren beim WDR
Ein Reporter des Onlinekanals #WDR360 begleitet während des SPD-Parteitages in Bonn die stellvertretende Juso-Vorsitzende Katharina Andres. Das Interessante: Sie hatte von einem SPD-Mitglied das Mandat zur Abstimmung über die GroKo bekommen. Doch mitten im Dreh wird es ihr wieder entzogen - der Mandatsinhaber hat es zurück erbeten, nach SPD-Regularien ein absolut legaler Vorgang.
Für Katharina Andres trotzdem ein Schlag ins Gesicht. Dass sie gegen die GroKo und damit anders stimmen wollte als der SPD-Mandatsträger, ist kein Geheimnis. Für den WDR-Reporter Florian Gregorzyk markiert dieser Augenblick das Drehende mit Andres.
Blick hinter die Fassade
Daraufhin kommt ein zufälliges Gespräch mit Murielle Merville zustande, verantwortlich für Kampagnen bei den Jusos. Sie erzählt dem Reporter freimütig, dass bei der SPD häufiger Mandate hin- und hergeschoben werden.
Ein interessanter Blick hinter die Fassade der SPD - und unter anderem diese Szene will Juso-Bundesgeschäftsführer Daniel Choinovski später beim WDR verhindern. Das solle nicht gesendet werden. "Der Juso-Bundesgeschäftsführer hat bei mir im Schnitt angerufen und wollte, dass wir einige Szenen, die wir auf dem SPD-Parteitag gedreht hatten, nicht in den Beitrag rein nehmen", sagt WDR-Reporter Florian Gregorzyk.
Gegenüber ZAPP sagt der Juso, seine Bitte, die Szenen nicht zu senden, habe arbeitsrechtliche Hintergründe. Der WDR sendet die Bilder trotzdem. Zu Recht?