Ungetrübter Badespaß im Norden: Gute Wasserqualität, genug Rettungsschwimmer
Von rund 330 Badestellen in Schleswig-Holstein ist nur eine einzige wegen schlechter Qualität geschlossen, an einer besteht eine vorsorgliche Warnung. An allen anderen ist das Baden gefahrlos möglich.
Die Wasserqualität an Badestellen im Land ist laut aktuellen Messungen sehr gut, teilte das Gesundheitsministerium Schleswig-Holstein mit. Bisher wurden bei 922 untersuchten Wasserproben keine Überschreitungen der Grenzwerte für verschiedene Bakterien festgestellt. Das Baden sei daher in ganz Schleswig-Holstein ohne hygienische Risiken möglich.
Keine Beeinträchtigung durch Bakterien oder Algen
Das Gesundheitsministerium wies jedoch darauf hin, dass bei hohen Wassertemperaturen Vibrionen aktiviert werden können. Das ist eine bestimmte Bakterienart. Die Bedingungen dafür könnten in den kommenden Tagen insbesondere in Flachwasserbereichen der Ostsee erreicht werden. Laut Landesmeldestelle sind bislang keine gemeldeten Erkrankungen in dem Zusammenhang bekannt, immungeschwächte Personen sollten aber vorsorglich auf das Baden in warmen Gewässern verzichten.
Algen sorgen derzeit weder an der Nord- noch an der Ostsee für Beeinträchtigungen. Auch in Binnengewässern wurden bislang keine nennenswerten Blaualgen-Konzentrationen gemessen. Lediglich am Bordesholmer See (Kreis Rendsburg-Eckernförde) gilt wegen angeschwemmter Algen vorsorglich eine Badewarnung. Wegen schlechter Qualität geschlossen ist nur eine Badestelle an der Elbe in Brokdorf (Kreis Steinburg): Sie wurde 2021 als "mangelhaft" eingestuft und ist daher für die gesamte Badesaison geschlossen.
Rettungsschwimmer: Stationen gut besetzt
Auch in Bezug auf Rettungsschwimmerinnen und -schwimmer sieht es an den meisten Badestellen gut aus. Während in der Vorsaison vielerorts noch Kräfte fehlten, seien die Stationen jetzt gut besetzt, sagte Marius Augustin von der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) Harrislee. Gerade in der Hauptsaison kämen auch viele Helfer aus anderen Bundesländern nach Schleswig-Holstein. Problematisch sei jedoch, dass immer mehr Menschen nicht schwimmen könnten.
Auch Landesgeschäftsführer Thies Wolfhagen sieht die DLRG gut aufgestellt, wenn die Strände in den kommenden Tagen voll werden. Und das, obwohl in den vergangen zwei Jahren viele Rettungsschwimmer-Kurse ausgefallen sind: "Uns fehlt im Prinzip ein kompletter Jahrgang an Nachwuchskräften", so Wolfhagen. In den vergangen Wochen sei aber Abhilfe geschaffen worden - vor allem durch den Ferienbeginn in vielen Bundesländern. "Teils haben wir sogar mehr Bewerbungen und bereiten gleichermaßen auch schon die Nachsaison vor, damit wir bis in den Oktober hinein für die Sicherheit der Badegäste da sein können."