Neues Offshore-Schiff soll drei Meter Wellengang abfedern können
Ingenieure aus Kappeln haben ein Spezialschiff entwickelt, mit dem Techniker bei hohem Seegang zu Offshore-Anlagen übersetzen können. Bundeswirtschaftsminister Habeck war bei der Taufe dabei.
Bei Sturm und Kälte auf eine Windanlage auf hoher See zu gelangen, kann zu einer Herausforderung werden: Das Abseilen aus dem Hubschrauber erfordert Nerven, ist teuer und mit Tücken verbunden. Ein Übersetzen mit dem Schiff scheitert, wenn der Wellengang zu groß ist. Doch das soll sich nun mit einer neuen Entwicklung aus Kappeln (Kreis Schleswig-Flensburg) ändern. Das Modell "Wallaby 18" ist startklar.
Gefedertes Oberdeck
"Das Besondere an dem Schiff ist, dass es mit einem speziellen Federungssystem ausgestattet ist, sodass der Servicetechniker sehr sicher steht," erklärt Michael Splett vom Unternehmen EnBW, das das Spezialschiff gekauft hat. Bereits im Mai sind die ersten Einsätze im Windpark "Baltic II" etwa 30 Kilometer nördlich von Rügen geplant. Wie bei einem Katamaran liegt das 18 Meter lange Schiff auf zwei Kufen im Wasser. Die obere Plattform wird vorne und hinten von einer Hydraulik getragen, die den Wellengang ausgleicht.
Übersetzen bei drei Meter Wellengang
Die Servicetechniker könnten die Anlagen selbst dann noch erreichen, wenn zwischen Wellenberg und Wellental etwa drei Meter lägen, so Splett. Er ist zuversichtlich, dass dem Prototypen weitere Bauten folgen werden. Neun Jahre hat die Entwicklung bei den Kappelner Firmen Offcon und der Ausgründung Wallaby Boats gedauert. Gebaut wurde das Schiff in der Hitzler-Werft in Lauenburg an der Elbe. Bei der Taufe auf den Namen "Impulse" waren am Montagvormittag Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und die schleswig-holsteinische Wirtschafts-Staatssekretärin Julia Carstens (CDU) als Gäste vor Ort.