E-Scooter in SH: Mehr Unfälle, mehr Verletzte, ein Todesfall
Laut aktuellen Zahlen hat es im vergangenen Jahr 27 Prozent mehr Unfälle mit E-Scootern als 2022 gegeben. Die Zahl der Verletzten stieg in dieser Zeit um 30 Prozent. Die SPD fordert mehr Ressourcen für Kontrollen.
Mit schweren Kopfverletzungen kommt eine Frau Mitte April ins Krankenhaus. Sie ist in Goosefeld (Kreis Rendsburg-Eckernförde) mit ihrem E-Scooter mit einem Kleintransporter kollidiert. Schwere Unfälle wie dieser nehmen zu - das zeigen Zahlen, die die Landesregierung nach einer kleinen Anfrage der SPD-Landtagsfraktion veröffentlicht hat. Demnach lag die Zahl der E-Scooter-Unfälle 2023 bei 543. Das ist im Vergleich zum Vorjahr (427) ein Anstieg von 27 Prozent. 2021 wurden demnach 277 Fälle gezählt. Die Zahl der Verletzten stieg um 30 Prozent auf 540 (2022: 416, 2021: 274).
Lübeck ist E-Scooter-Unfall-Hochburg
2023 gab es zudem einen tödlichen Unfall und insgesamt 44 Menschen mit schweren Verletzungen. Die meisten Unfälle passtierten in den Städten Lübeck (93) und Kiel (88). In 72 Fällen standen den Zahlen zufolge die E-Scooter-Fahrer unter Alkoholeinfluss. Am öftesten wurden alkoholisierte Fahrer in den Städten Kiel (20) und Lübeck (13) gestoppt. Der Monat mit den meisten Unfällen war der Juni (81).
SPD fordert mehr Ressourcen für Kontrollen
Der Landtagsabgeordnete Niclas Dürbrook (SPD) kritisierte in diesem Zusammenhang einen Einbruch bei den Verwarnungs- und Bußgeldverfahren. "2022 gab es davon nach Auskunft der Landesregierung noch 1.330, 2023 nur noch 385", teilte er mit - und forderte: "Die Landesregierung muss der Landespolizei die nötigen Ressourcen geben, um in diesem Bereich proaktiv unterwegs zu sein." Präventionskampagnen müssen nach Ansicht Dürbrooks geziehlt auf die Altersgruppe der Unter-35-Jährigen zugeschnitten werden.