Ärztemangel stellt Hausarztpraxen vor Probleme
Medizinerinnen und Mediziner finden oft keine Nachfolger für ihre Praxen. Weil viel niedergelassene Hausärztinnen und Hausärzte kurz vor dem Ruhestand stehen, könnte sich das Problem bald verschärfen.
Die Kassenärztliche Vereinigung (KVSH) befürchtet, dass in den kommenden Jahren in Schleswig-Holstein Hausärztinnen und Hausärzte fehlen werden. Die Situation könne sich zuspitzen, warnt die Vereinigung.
Finanzielles Risiko bei eigener Praxis
Das Problem: Laut KVSH ist derzeit jeder dritte niedergelassene Hausarzt in Schleswig-Holstein über 60 Jahre alt. Medizinerinnen und Mediziner, die in den Ruhestand gehen, finden schon jetzt kaum noch jemanden, der ihre Praxis übernehmen will.
Jungen Ärztinnen und Ärzten ist laut KVSH oft das finanzielle Risiko der Selbstständigkeit zu hoch. "Es ist ein Risiko, ein Unternehmen Arztpraxis zu führen. Und viele junge Nachwuchsärzte scheuen dies", sagt KVSH-Vorsitzende Monika Schliffke. Bei einer Anstellung sei das finanzielle Risiko geringer. Dafür fehlen dann aber Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, die die Praxen führen - und auch angestellte Ärzte fehlen laut KVSH in den Praxen.
Keine kurzfristige Lösung in Sicht
Als weiteren Grund für den Ärztemangel nennt die KVSH, dass in Schleswig-Holstein drei Viertel der Nachwuchsärztinnen und -ärzte Frauen sind. Sie bevorzugen laut KVSH aus familiären Gründen oft Teilzeitstellen.
Kurzfristig sei das Problem kaum zu lösen, so die KVSH. Wann es wieder mehr Ärztinnen und Ärzte in den Praxen geben könnte ist daher unklar.