Werften in MV: Vorerst nur wenige feste Jobs in Aussicht
Die Arbeitsplatz-Kurve an den maritimen Standorten in Wismar, Rostock und Stralsund zeigt bisher nach unten. Laut einem Papier der Landesregierung hat von den ehemals 3.100 Beschäftigten vorerst nur ein geringer Teil Aussicht auf Weiterbeschäftgung an den drei Standorten.
Das große Plattmachen ist nach der Insolvenz der MV-Werften ausgeblieben, Jobs sind dennoch verlorengegangen. Das Papier des Finanzministeriums an den Landtag macht das Ausmaß deutlich. Noch knapp 1.500 ehemalige MV-Werften-Mitarbeiter haben bis Ende Oktober Beschäftigung in den Transfergesellschaften. Nur gut jeder zweite von ihnen kann in dieser Zeit damit rechnen, "im Laufe der nächsten vier Monate" bei den angekündigten neuen Investoren einen Job zu bekommen.
Reparatur von Marineschiffen in Rostock
Das heißt konkret: Im September will das Verteidigungsministerium möglicherweise etwa 500 Stellen am Standort Rostock entstehen lassen. Im sogenannten Marinearsenal sollen Kriegsschiffe repariert werden. Eine Entscheidung erwartet das Land in zwei Wochen "in der ersten Juliwoche". Es gehe dabei vor allem um Beschäftigte der Transfergesellschaften an allen Standorten. In Wismar sind beim neuen Eigner, dem U-Boot-Bauer Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) laut Ministeriumspapier 300 Jobs im Gespräch. Mittelfristig ab 2024 hat das Unternehmen etwa 800 Stellen angekündigt. Bei weiteren Aufträgen des Bundes - neben den U-Boot-Bestellungen - seien bis zu 1.500 Jobs möglich.
Situation in Stralsund unklar
Keine konkrete Stellenzahl nennt das Ministerium für den Investor Eppendorf Polymere GmbH, der eine Halle in Wismar gekauft hat. Es gehe aber um den "sukzessiven Aufbau" von mehreren hundert neuen Stellen. Unklar ist die Situation am Standort Vorpommern in Stralsund. Das Ministeriumspapier schweigt sich dazu aus. Die IG-Metall erwartet für Stralsund klare Aussagen der Stadt und des Oberbürgermeisters Alexander Badrow (CDU). Badrow hatte dafür gesorgt, dass das Areal von der Stadt gekauft wurde. Aus den Versprechungen der Investoren ist bisher kaum etwas geworden. Das Thema wird am Mittwoch eine Belegschaftsversammlung am Standort beschäftigen.