Schwesig gedenkt mit Lichtenhagen-Sonnenblume Gorbatschow
Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hat wegen Veröffentlichungen auf ihren offiziellen Social-Media-Kanälen den Unmut der Opposition auf sich gezogen. Die Regierungschefin hatte einen Post zum Tod von Michail Gorbatschow mit einem Foto vom Gedenken an die Ausschreitungen in Rostock-Lichtenhagen unterlegt.
Das Bild auf Schwesigs Facebook- und Instagram-Kanälen zeigt eine Ministerpräsidentin mit einer Sonnenblume in der Hand, daneben ein Text in Erinnerung an Gorbatschow. Das Foto mit der Sonnenblume stammt von den Gedenk-Feiern in Rostock-Lichtenhagen, dort hatte Schwesig in der vergangenen Woche gemeinsam mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD) Sonnenblumen abgelegt - vor dem Sonnenblumen-Haus, das vor 30 Jahren inmitten der Geschehnisse stand.
CDU: Vorgehen sei "instinktlos und peinlich"
Rostocks Sozialsenator Steffen Bockhahn (Die Linke) findet die Darstellung auf den sozialen Medien unsensibel, er war gemeinsam mit Schwesig in Rostock bei den Gedenkfeiern. "Ich bin irritiert" sagte der Linken-Politiker auf Anfrage. Ähnlich äußerte sich CDU-Generalsekretär Daniel Peters, auch er findet, der Tod von Gorbatschow könne nicht mit Lichtenhagen in Verbindung gebracht werden. Das Vorgehen sei "instinktlos und peinlich" - selbst in traurigen Momenten stehe bei Schwesig die Selbstinszenierung an erster Stelle - "und dann mit einem Bild vom Trauerakt in Lichtenhagen".
Staatskanzlei: Bild passt zur Botschaft
Die Staatskanzlei erklärte, es handele sich um ein Bild, das zur Botschaft von Frau Schwesig passe: Wir trauern um den großen Staatsmann Michail Gorbatschow. Genau darum sei es gegangen.