Stand: 29.11.2014 11:16 Uhr

AfD-Landeschef zieht sich zurück

Plakat der Alternative für Deutschland (AfD), Landesverband Mecklenburg-Vorpommern © dpa-Bildfunk Foto: Wüstneck, Bernd
Der Landesverband der AfD in MV will in Greifswald einen neuen Vorstand wählen.

Die eurokritische Alternative für Deutschland ist zu ihrem vierten Landesparteitag in Greifswald zusammengekommen. Der Vorstand des 328 Mitglieder zählenden Landesverbandes erwartet rund 120 bis 150 Parteifreunde zu dem Treffen. Auf der Tagesordnung steht die Neuwahl des AfD-Vorstandes. Die Wahl erfolge turnusmäßig nach einem Jahr, sagte Vorstandsmitglied Petra Federau. Der Generalsekretär der AfD Sachsen, Uwe Wurlitzer, kündigte zum Auftakt die "personelle und strategische" Unterstützung seines Landesverbandes bei der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern im Jahr 2016 an. In Sachsen war die AfD Ende August mit 9,7 Prozent erstmals in den Landtag eingezogen.

Arppe zieht sich zurück

Der Landes-Chef der Alternative für Deutschland, Holger Arppe. © picture-alliance Foto: Bernd Wüstneck
AfD-Landeschef Holger Arppe kandidiert nicht mehr.

Noch vor Beginn des Parteitages kündigte AfD-Landeschef Holger Arppe an, nicht mehr für sein Amt kandidieren wollen. Er begründete den Rückzug mit seinen politischen Verpflichtungen in der Rostocker Bürgerschaft und in der Ortsteilvertretung. Arppe war im Oktober von der Staatsanwaltschaft Rostock wegen Volksverhetzung angeklagt worden, weil er sich in einem Internetforum unter Pseudonym islamfeindlich geäußert haben soll. Arppe selbst hatte die Vorwürfe als "haltlos" zurückgewiesen. Der zweite AfD-Vorstand Matthias Manthei kündigte im Vorfeld eine erneute Kandidatur an. Er wolle den Landesverband für die Landtagswahl 2016 vorbereiten. Als Ziel nannte er den weiteren Ausbau der AfD zu einer Volkspartei der bürgerlichen Mitte. Der alte Vorstand will zudem Rechenschaft über seine Arbeit ablegen. Außerdem wollen die Mitglieder den Haushalt 2015 beschließen. Aus der AfD-Bundeszentrale wird die Bundessprecherin und AfD-Landesvorsitzende von Sachsen, Frauke Petry, erwartet.

Mahnwache gegen Alltagsrassismus und Rechtspopulismus

Ein Bündnis von Greifswalder Initiativen, Parteien und Vereinen hatte vor dem Tagungshotel zu einer Mahnwache aufgerufen. Rund 30 Personen nahmen an den Protesten teil. Es sollte ein Zeichen gegen Alltagsrassismus, Rechtspopulismus und Menschenfeindlichkeit gesetzt werden, teilten die Initiatoren mit. Anklagen wegen Volksverhetzung und die aktive Unterstützung von NPD-Anträgen durch Vorstandsmitglieder des AfD-Landesverbandes seien nur die Spitze des Eisbergs. AfD-Landesvorstand Manthei hatte im September die Zustimmung der AfD-Kreistagsfraktion zu einem Antrag der NPD öffentlich verteidigt.

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | 29.11.2014 | 12:00 Uhr

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