Tankrabatt startet im Norden mit großen Preisschwankungen
Am Mittwoch ist der Tankrabatt der Bundesregierung in Kraft getreten. An einigen Tankstellen im Norden sind die Preise für Diesel und Benzin deutlich gesunken. An anderen Stellen kann es noch ein paar Tage dauern, bis sich die gesunkene Energiesteuer an den Zapfsäulen bemerkbar macht.
Ein vergleichbares Szenario hat es in Deutschland noch nicht gegeben, entsprechend war es schwer vorherzusagen, wie sich der Tankrabatt der Bundesregierung an den Tankstellen niederschlagen würde. Branchenkenner hatten im Vorfeld vermutet, dass es ein paar Tage dauern könne, bis die gesenkte Spritsteuer auch beim Verbraucher ankommen werde. Schließlich müsse erst der normal besteuerte Kraftstoff abverkauft werden, so die Erklärung. Doch jetzt sind die Preise für Benzin und Diesel tatsächlich vielerorts gefallen. Auch wenn es am Mittwochmorgen regional noch einige Unterschiede gab.
Computerprobleme bei Umstellung in Oldenburg
So war es auch in einigen Städten in Niedersachsen: In Oldenburg gab es in den Morgenstunden Preisunterschiede von bis zu 30 Cent. Das lag unter anderem daran, dass in einigen Unternehmen die Umstellung auf den neuen Preis aufgrund von Computerproblemen nicht funktioniert hatte. Im Laufe des Morgens pendelte sich die Preisspanne dann im Bereich von 13 Cent Unterschied ein. Zu dem vom ADAC und Tankstellenbetreibern befürchteten Ansturm auf den günstigen Kraftstoff und langen Schlangen vor den Zapfsäulen kam es aber nicht.
Keine langen Schlangen in Flensburg
Auch in Schleswig-Holstein sind die Preise für Benzin und Diesel vielerorts gesunken. An einer Tankstelle am Friesischen Berg in Flensburg kostete ein Liter Super E5 am frühen Morgen 1,91 Euro, ein Liter Diesel lag bei 1,96 Euro. Somit wurde dort die von vielen als äußerst schmerzhaft wahrgenommene Zwei-Euro-Marke unterschritten. Auch an Tankstellen in der Umgebung waren die Preise deutlich gesunken. Schlangen vor den Zapfsäulen gab es dort am Mittwochmorgen ebenfalls nicht. Branchenkenner rechnen in den kommenden drei Monaten aber mit Tanktourismus in den Grenzgebieten zu Dänemark und den Niederlanden.
Große regionale Schwankungen in Mecklenburg-Vorpommern
Große Preisunterschiede gab es auch in Mecklenburg-Vorpommern - sogar innerhalb der Regionen. In Schwerin beispielsweise kostete der Liter Super zwischen 1,83 und 2,22 Euro pro Liter. Für Autofahrer in Mecklenburg-Vorpommern lohnt es sich daher besonders, genau hinzuschauen, wo sie ihr Fahrzeug betanken. Denn nicht an jeder Zapfsäule schlagen die Steuererleichterungen schon auf die Kraftstoffpreise durch. Autoclubs empfehlen daher grundsätzlich, die aktuellen Preise über eine App zu vergleichen. So ließe sich Geld sparen.
Preise liegen im Schnitt unter Zwei-Euro-Grenze
Auch in Hamburg hat sich die Senkung der Energiesteuer bereits auf die Preise an den Zapfsäulen ausgewirkt. "Viele Tankstellen haben angefangen, die Preise zu senken", sagte ADAC-Sprecher Christof Tietgen. Im bundesweiten Durchschnitt kostete E10 am Mittwoch um 9.50 Uhr laut ADAC 1,88 Euro pro Liter, Diesel 1,94 Euro. Eine Auswertung der Deutschen Presseagentur an rund 400 Tankstellen unter anderem in Hamburg kam ebenfalls zu dem Ergebnis, dass die Preise an der Mehrheit der Tankstellen spürbar gefallen sind.