Bürgerschaft: Solidarität mit Protestierenden im Iran
In der Hamburgischen Bürgerschaft ging es am Donnerstag unter anderem um die Proteste im Iran. Für den Widerstand gab es parteiübergreifende Unterstützung.
Mit einem emotionalen Aufruf zur Solidarität mit den Demonstrierenden im Iran hat die Grünen-Abgeordnete Maryam Blumenthal die Hamburgische Bürgerschaft bewegt. Unter Tränen und Schluchzen forderte sie am Mittwoch in der Aktuellen Stunde Beistand für die Frauen, Mädchen und alle anderen Menschen, die seit Wochen im Iran trotz des gewaltsamen Vorgehens der Sicherheitskräfte und bereits vieler Toter gegen das menschenverachtende Regime auf die Straße gingen.
"Sie wollen diese Diktatur nicht mehr"
"Sie kämpfen nicht für irgendwelche Reförmchen oder Reformen, sie wollen diese islamische Republik nicht mehr, sie wollen diese Diktatur nicht mehr", sagte Blumenthal. Diesen Menschen müsse geholfen werden. Sie forderte einen Abschiebestopp in den Iran. "Wir brauchen die Ausweitung der Sanktionen gegen die Regierung, nicht gegen das Volk." Nach ihrer Rede erhielt die Grünen-Landesvorsitzende langen Applaus von den anderen Fraktionen, nur nicht von der AfD.
Dobusch schneidet sich Haarsträhne ab
"Frauen - Leben - Freiheit" forderte auch die SPD-Abgeordnete Gabriele Dobusch. Noch am Rednerpult stehend setzte sie eine Schere an und schnitt sich eine Haarsträhne ab. Weltweit demonstrieren derzeit Frauen so ihre Solidarität mit den iranischen Demonstrantinnen.
Grote: Hamburg unterstützt Abschiebestopp in den Iran
Hamburg schiebe schon seit Jahren nicht mehr in den Iran ab, sagte Innensenator Andy Grote (SPD). Deshalb unterstütze er auch einen bundesweiten Abschiebestopp. Der Iran sei eines der "archaischsten und brutalsten Unterdrückungssysteme" weltweit. "Dies Unruhen im Iran sind die schwersten seit vielen Jahren und wir hoffen, dass es auch die wirkungsvollsten sind", sagte Grote.