Hamburger Hafenbetreiber HHLA rechnet mit stabilem Geschäft

Stand: 21.03.2024 14:12 Uhr

Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) ist der mit Abstand größte Hafenbetreiber in der Stadt - und hat 2023 einen deutlichen Gewinneinbruch hinnehmen müssen. In diesem Jahr rechnet das Unternehmen damit, dass es zumindest nicht weiter bergab geht.

"Es sind bewegte Zeiten und es herrscht viel Unsicherheit", sagt HHLA-Chefin Angela Titzrath. Wie entwickelt sich der Krieg in der Ukraine, wo die HHLA auch ein großes Containerterminal hat? Was passiert in Hamburg, wenn sich die großen Reedereien wie Hapag-Lloyd, Maersk und MSC neu sortieren? Im vergangenen Jahr hat die HHLA in Hamburg etwa sechs Prozent weniger Container umgeschlagen. Insgesamt wurden an den konzerneigenen Terminals in der Hansestadt 5,8 Millionen Boxen umgeschlagen.

HHLA-Chefin rechnet mit Zuwachs

In diesem Jahr nun rechnet Titzrath mit einem Zuwachs - besonders am größten deutschen Terminal in Hamburg-Waltershof. Dort hat die HHLA durch neue Lagersysteme die Kapazität verdoppelt. Außerdem sollen zum Jahresende die ersten hochbeinigen Van-Carrier - also die Lastwagen, die Container transportieren - durch selbstfahrende Laster ersetzt werden, die elektrisch angetrieben werden.

Aber die HHLA will auch im Ausland wachsen, beispielsweise im italienischen Triest, wo das Unternehmen an einem Betrieb beteiligt ist. Dort laufen die Geschäfte wohl so gut, dass der Terminal erweitert werden soll.

Prognose: Gewinne in anderen Bereichen

Weil aber auch die Kosten für Energie steigen, rechnet die HHLA zumindest im Containerumschlag mit noch weniger Gewinn als im vergangenen Jahr. Dafür sollen die Gewinne in anderen Bereichen, etwa bei der Bahntochter Metrans, kräftig wachsen.

Titzrath äußert sich zum MSC-Einstieg

Zum geplanten Einstieg der Schweizer Reederei MSC bei der HHLA sagte Titzrath am Donnerstag bei der Vorstellung der Bilanz, wenn sich Reeder in Häfen beteiligen, dann lohne sich das. Das habe man etwa bei der chinesischen Reederei COSCO gesehen, die nach langem Tauziehen einen Anteil am Terminal Tollerort übernehmen durfte. Grundsätzlich ist für sie das MSC-Angebot ein Beleg dafür, dass die HHLA insgesamt attraktiv ist, mit ihren Terminals und ihrem Geschäft im Hinterland bis nach Osteuropa. Titzrath versuchte außerdem die Sorge zu zerstreuen, dass MSC künftig zu viel Einfluss bekommt. Wo investiert werde, werde auch in Zukunft die HHLA selbst entscheiden, so die Unternehmenschefin.

Weitere Informationen
Containerverladung am Container Terminal Burchardkai der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA). © picture alliance/dpa | Christian Charisius Foto: Christian Charisius

Deutlicher Gewinn-Rückgang bei Hamburger Hafenbetreiber HHLA

Im dritten Quartal hat der Hamburger Hafenbetreiber etwa 60 Prozent weniger Gewinn gemacht als im gleichen Vorjahreszeitraum. (14.11.2023) mehr

Jens Hansen, Vorstandsmitglied Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA). © picture alliance / dpa Foto: Christian Charisius

HHLA-Vorstand will seine Aktien nicht an MSC verkaufen

Die HHLA-Führung empfiehlt zwar die Annahme des Angebots der Schweizer Reederei. Vorstandsmitglied Hansen beabsichtigt jedoch keinen Verkauf seiner Aktien. (11.11.2023) mehr

Blick auf den HHLA Containerterminal am Burchardkai im Hamburger Hafen. © IMAGO / Chris Emil Janßen Foto: Chris Emil Janßen

FAQ: Hamburger Hafenbetreiber HHLA und der geplante MSC-Deal

Welche Bedenken gibt es? Was verspricht sich Hamburg von dem Einstieg? Welche Hürden sind bei einem Einstieg von MSC noch zu nehmen? mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 21.03.2024 | 13:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Hamburger Hafen

Mehr Nachrichten aus Hamburg

Stapel von roten Akten in der Nahaufnahme. © Screenshot

Offene Strafverfahren: Hamburg hat den höchsten Anstieg

70 Prozent mehr in kurzer Zeit: In keinem Bundesland ist der Berg unerledigter Strafverfahren so gewachsen wie bei der Staatsanwaltschaft Hamburg. mehr