Made in Norddeutschland
Samstag, 15. Oktober 2022, 12:00 bis
12:45 Uhr
Eine kleine Schmiede im Niedersächsischen Damme entwickelt sich zum Weltmarktführer in der Kartoffelerntetechnik. Angefangen hat es 1861: Der 26-jährige Franz Carl Grimme schmiedet Pflugscharen aus Eisen und beschlägt Wagenräder. Als er seine Schmiede in Damme eröffnet, ist der kleine Ort umgeben von Feldern und Gehöften.
Die spannende Geschichte vom rasanten Aufstieg des Familienunternehmens Grimme spielt in der Dümmerregion, eine der schönsten Landschaften Niedersachsens. Früher eine rückständige, arme Gegend.
Kartoffeln ohne körperliche Arbeit ernten: Wie kann das gehen?
Wenn er als Kind früh morgens vor der Schule auf dem Kartoffelacker helfen muss und sein Rücken vom langen Bücken schmerzt, träumt Franz Grimme Junior von einer Maschine, die ganz allein die Knollen aus der Erde holt. Diese Idee lässt ihn nicht mehr los. In der alten Schmiede seines Vaters tüftelt und bastelt er viele Nächte lang. Mitte der 1930er-Jahre ist es soweit: Er führt seine erste pferdegezogene Kartoffelvollerntemaschine vor.
Das Betriebsklima stimmt
Willy Enneking hat 1947 als Lehrling bei Franz angefangen. Er ist in der Firma erwachsen geworden und aufgestiegen zum Chef des Außendienstes. Die rasante Entwicklung von der kleinen Schmiede zum Weltmarktführer hat er miterlebt. Die Chefin im Familienbetrieb, Christine Grimme, kümmert sich um die Lehrlinge, um Kitaplätze für die Kinder ihrer Mitarbeiterinnen, organisiert Betriebsfeste. Dass die Söhne das Unternehmen später weiterführen, steht für sie außer Frage.
Gut 2.000 Menschen arbeiten heute bei Grimme. In mehr als 115 Ländern der Erde bearbeiten Landmaschinen aus Damme die Felder. Die rote Farbe ist das Markenzeichen von Grimme. Unternehmenschef Franz Grimme ist sich sicher, dass es für die Spezialisten aus Niedersachsen noch viel zu tun gibt: "Immerhin wird noch die Hälfte aller Kartoffeln mit der Hand aus der Erde gebuddelt."
- Produktionsleiter/in
- Jost Nolting
- Regie
- Dagmar Wittmers
- Autor/in
- Dagmar Wittmers
- Redaktion
- Silvia Gutmann