Wasserstoff-Produktion in Moorburg: Grünes Licht von der EU
Der Bau des sogenannten Elektrolyseurs und das geplante Wasserstoff-Gasnetz im Hamburger Hafen können beginnen. Grünes Licht kam aus der Europäischen Union (EU). Das teilte die Wirtschaftsbehörde mit.
Ab 2026 soll erstmals in Hamburg-Moorburg grüner Wasserstoff hergestellt werden. Essenziell dafür ist der Elektrolyseur, mit dessen Hilfe Wasser in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff aufgespalten werden kann. Geplant ist zunächst ein 100 Megawatt-Elektrolyseur, welcher mit Strom aus erneuerbaren Energieträgern betrieben werden soll. Eine spätere Erhöhung der Elektrolyseleistung ist geplant. Der Wasserstoff soll über ein eigenes Leitungsnetz direkt zu Abnehmern im Hafen gebracht werden - etwa zum Stahlwerk ArcelorMittal.
Teile des Kohlekraftwerks werden genutzt
Die Wasserstoffproduktion soll auf dem Gelände des früheren Kohlekraftwerks stattfinden. Die Abrissarbeiten dort haben laut Wirtschaftsbehörde bereits begonnen. Teile des Kraftwerks sollen aber für die Wasserstoff-Herstellung weiter genutzt werden.
Erste Pläne bereits 2019 vorgestellt
Bereits 2019 hatte der damalige Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos) die Pläne für den ersten großen Elektrolyseur in Deutschland vorgestellt. Wasserstoff gilt als Möglichkeit, um zum Beispiel grünen Strom zu speichern und ihn für die Industrie nutzbar zu machen.
EU genehmigt Förderung von Bund und Hamburg
Nach einer längeren Hängepartie hat die EU nun zugestimmt, dass der Bund und Hamburg das Projekt mit über 250 Millionen Euro fördern dürfen. Berlin übernimmt dabei mehr als zwei Drittel, die Hansestadt den Rest. "Hamburg ist genau der richtige Ort, um zu zeigen, dass Klimaschutz und erfolgreiche Wirtschaftspolitik zusammengehören", sagt die jetzige Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard (SPD). Die Genehmigung der EU-Kommission sei ein wichtiges Signal.
Leonhard: Industriestandort Hamburg wird gestärkt
Mit dem Elektrolyseur in Moorburg und dem Hamburger Wasserstoff-Gasnetz würde der Kern der Hamburger Wasserstoff-Wirtschaft entstehen. "Das stärkt den Wirtschafts- und insbesondere den Industriestandort Hamburg und wird langfristig auch Produktivität und Arbeitsplätze in Hamburg sichern", so Leonhard. Grüner Wasserstoff sei in vielen Bereichen der Industrie die einzige Möglichkeit, sich von fossilen Brennstoffen zu verabschieden, sagt Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne). Wie viel der Bau insgesamt kostet, ist bislang nicht bekannt.