Abriss der Holstenbrauerei in Hamburg-Altona. © NDR Foto: Annika Stenzel
Abriss der Holstenbrauerei in Hamburg-Altona. © NDR Foto: Annika Stenzel
Abriss der Holstenbrauerei in Hamburg-Altona. © NDR Foto: Annika Stenzel
AUDIO: Holsten Quartier: Wenig Hoffnung auf einen schnellen Baubeginn (1 Min)

Holsten-Quartier Altona: Es bleibt wohl beim alten Investor

Stand: 27.06.2022 06:33 Uhr

Die umstrittene Adler-Gruppe wird das Holsten-Quartier wohl doch selber bauen. Zu dieser Überzeugung kommt Altonas Bezirksamtsleiterin Stefanie von Berg (Grüne). Der Investor Adler hatte vor Wochen erklärt, sich auf Berlin zu konzentrieren.

Die Hoffnung schwindet auf einen Verkauf des ehemaligen Brauereigeländes und damit auf einen schnellen Baubeginn. Niemand von Seiten der Stadt hat so viel Kontakt zum finanziell angeschlagenen Investor wie Altonas grüne Bezirksamtsleiterin. Zu NDR 90,3 sagt Stefanie von Berg: "Ich habe nach wie vor immer nur die Signale gehört, dass sie das Holsten-Areal in ihrem Fokus behalten wollen. Sie werden sich von vielem wohl trennen, aber das Holsten-Areal wollen sie behalten und entwickeln." Der Adler-Gruppe gehört das acht Hektar große Grundstück. Doch die 1.200 Wohnungen darf sie nur bauen, wenn sie endlich eine wasserdichte Finanzierung vorlegt.

Vier Besitzerwechsel seit 2016

"Das ist ja keine Geschmacksfrage, sondern wir sind hier in einem bestimmten juristischen Rahmen", so von Berg. Der Bezirksamtsleiterin wäre es lieber, wenn die SAGA das Holsten-Grundstück übernimmt. Doch danach sieht es nicht aus. Bereits vier Mal wechselte das Holsten-Quartier seit 2016 den Besitzer. Der Preis hat sich verdreifacht. Adler meint, es sei 328 Millionen Euro wert, doch dafür wird Adler das Holstengrundstück nicht mehr los.

Mehr als 1.200 Wohnungen geplant

Eigentlich sollen im Holsten Quartier mehr als 1.200 Wohnungen entstehen. Etwa ein Drittel sollten geförderte Mietwohnungen mit einer Mietpreis- und Belegungsbindung von 30 Jahren werden, ein Drittel frei finanzierte Mietwohnungen und ein weiteres Drittel Eigentumswohnungen. Daneben sind unter anderem Kitas, Geschäfte, Büros und ein Handwerkerhof geplant.

Senat hätte Gelände 2016 kaufen können

Das Gelände war 2016 von der Carlsberg-Brauerei ursprünglich an die Düsseldorfer Gerchgroup verkauft worden. Anschließend wurde es mehrfach weiter veräußert, ohne dass auf dem Areal gebaut wurde. Durch die Bodenspekulationen vervielfachte sich der Preis des Grundstücks.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 27.06.2022 | 06:00 Uhr

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