Hamburg steckt Milliarden in den Bau neuer Schulen
Die Stadt Hamburg steuert auf einen Rekord zu: Im Jahr 2030 wird es wahrscheinlich mehr Schülerinnen und Schüler in der Stadt geben als je zuvor. Darauf reagiert die Schulbehörde mit einem ehrgeizigen Bauprogramm.
Mit einem Plus von 45.000 Schülerinnen und Schülern bis 2030 rechnet die Schulbehörde - auf dann mehr als 300.000. Deshalb sieht das laufende Bauprogramm 44 neue Schulen vor. Und zehn davon sind bereits gegründet, auch wenn bei einem Teil die Gebäude noch nicht fertig sind - zum Beispiel bei der Grundschule am Baakenhafen und beim Campus Hafencity. 16 weitere Schulen befinden sich in der Gründungsphase.
Steigende Kosten: Schulbau wird wohl teurer
Trotz steigender Baupreise will Schulsenator Ties Rabe (SPD) keine Abstriche machen. "Der Stand von 2019 war: Vier Milliarden Euro wird es kosten. Inzwischen haben sich die Baupreise um 20 bis 30 Prozent erhöht. Das wird sicherlich auch Auswirkungen haben, aber wir bauen trotzdem ordentliche und schöne Schulen", sagte Rabe am Dienstag. Der Schulsenator räumte bei der Landespressekonferenz jedoch ein, dass die ursprünglich für den Bau der 44 neuen Schulen veranschlagte Summe wohl nicht ausreichen werde. Am Ende werde man mehr Geld brauchen.
Viele Schulen werden saniert oder vergrößert
Neben den neuen Schulen sind auch viele Umbauten geplant: 120 bestehende Schulen werden saniert, modernisiert oder vergrößert. Für Schulen, die besonders stark wachsen, gibt es zusätzlich Beratung unter dem Titel "Hamburg wächst mit seinen Schulen".
Oppositionsparteien kritisieren Schulentwicklungsplan
Die Fraktion der Linken in der Bürgerschaft warf Rabe vor, den Mangel zur Regel zu machen. "Der Senator verantwortet einen Schulentwicklungsplan, der den bestehenden Bedarfen und Raumanforderungen hinterherläuft", sagte die bildungspolitische Sprecherin Sabine Boeddinghaus. Die FDP-Abgeordnete Anna von Treuenfels bezweifelte, dass die Pläne des Schulsenators aufgehen. Bei den Kosten bleibe Rabe vage. Das sei "kein gutes Omen angesichts stark steigender Baukosten und der regelmäßigen Kostenexplosion beim öffentlichen Bauen in Hamburg".