Kolumne: "Ein Stück Himmel"
Christi Himmelfahrt, Vatertag, Muttertag - in diesem Jahr fällt das alles in dieselbe Woche. Ist das ein Grund zum Feiern oder eher eine Geschenke-Stress-Zeit, fragt Kirchenredakteurin Jacqueline Rath.
Große Präsentpakete, teure Düfte, üppige Blumensträuße. An solchen Werbebildern kommt diese Tage niemand vorbei. Dabei geht es an Vater- und Muttertag doch eigentlich gar nicht um große Geschenke. In erster Linie sind es Ehrentage für die Eltern. Ehren - davon ist schon in den Zehn Geboten die Rede: "Du sollst Vater und Mutter ehren", heißt es da.
Jemandem Hochachtung erweisen oder Respekt zollen
Aber was bedeutet das eigentlich heute noch, jemanden zu ehren? Laut Duden bedeutet "ehren" jemandem Hochachtung erweisen oder Respekt zollen. Das sind Umgangsformen, die im menschlichen Miteinander grundsätzlich wünschenswert sind, nicht nur gegenüber den Eltern, aber vielleicht besonders bei ihnen, weil sie uns meistens am nächsten stehen.
Christliche Anknüpfungspunkte an Vatertag und Muttertag
Vatertag und Muttertag sind keine religiösen Feiertage. Und doch finde ich durchaus Parallelen. Schließlich wird der Vatertag immer an Christi Himmelfahrt gefeiert. Christinnen und Christen erinnern sich an diesem Tag daran, dass Jesus zu seinem Vater in den Himmel gegangen ist. Auch hier geht es also um den Vater, konkret: Um die Beziehung zwischen Gott und seinem Sohn. Gleichzeitig verspricht Jesus, uns in diese Beziehung mit hineinzunehmen, sodass auch ich Gott "Vater" nennen darf.
Der Monat Mai ist der Mutter Maria gewidmet
Und dann ist da der Muttertag, der immer in den Mai fällt. Für mich als Katholikin ebenfalls passend. Der Monat Mai ist Maria gewidmet, der Mutter Jesu, die in ihrer Hingabe und Fürsorge für viele bis heute der Inbegriff an Mütterlichkeit ist. sind.
So rücken letztlich Himmelfahrt, Vatertag und Muttertag für mich ganz eng zusammen. Himmel und Erde kommen sich nah - ein unbezahlbares Geschenk - das manchmal genau dort durchscheint, wo Familien in diesen Tagen beisammen.
Kreuz, Herz oder Anker? So heißt die Kolumne der Kirche im NDR. Jede Woche vergeben die Radiopastoren und Redakteure ein Kreuz für Glauben, ein Herz für die Liebe oder einen Anker für das, was hoffen lässt.