Weltbilder

Dienstag, 09. April 2024, 23:30 bis 00:00 Uhr
Samstag, 13. April 2024, 12:45 bis 13:15 Uhr

USA: Investoren übernehmen Trailerparks

Autorin: Sarah Schmidt

20 Millionen Menschen leben in den USA in Trailerparks. Zumeist sind es ärmere Familien oder Rentner, die sich nur die günstigen Mieten für die Stellplätze leisten können. Doch jetzt haben Großinvestoren die Trailerparks entdeckt und kaufen die Grundstücke, die häufig am Rande der Städte liegen, auf. Dann erhöhen sie die Mieten. Und damit bahnt sich in den USA eine soziale Katastrophe an. Denn viele der Bewohner können sich nur die günstigen Unterkünfte leisten. Schon jetzt kämpfen die USA mit einem beispiellosen Anstieg der Obdachlosigkeit. Immer mehr Familien der Mittelschicht rutschen ab. Teure Mieten für die Trailerparks könnten die Massenverelendung noch einmal verschärfen, fürchten Sozialpolitiker.

Australien: Der "Bite-Club" – Neues Leben nach dem Hai-Angriff

Autor: Florian Bahrdt

Für Dave Pearson beginnt alles mit einer kleinen Runde auf dem Surfboard nach Feierabend an einem ganz normalen Mittwoch. Den drei Meter langen Hai bemerkt er erst, als das Tier nach seinem Arm schnappt und dann zubeißt. "Als ich dann an meinem Arm runtergeschaut habe, da hing der Unterarmmuskel wie ein Fetzen herunter. Ich habe meinen blanken Knochen gesehen", erinnert sich der Surfer. Der Arm muss nicht amputiert werden, was bleibt sind Narben und das Trauma: die Angst vor Haien. Dave Pearson gründet schließlich den Bite Club, die ungewöhnlichste Selbsthilfegruppe Australiens. Jedes Jahr sterben Surfer nach Angriffen von Haien oder werden schwer verletzt. Im BiteClub sprechen sie über ihre Ängste und über Angehörige, die sie verloren haben. Alle wollen weiterhin surfen, ihrem Hobby nachgehen, das für viele auch ein Lebensstil ist.

Grossbritannien: Kampf gegen Ladendiebstahl und Armut

Autorin: Annette Dittert

Der Brexit und die Sparpolitik lassen arme Familien in Großbritannien so sehr verzweifeln, dass sie sich gezwungen sehen, zu stehlen, um ihre Kinder zu ernähren. Insbesondere Brot und Babynahrung werden immer häufiger aus britischen Supermärkten entwendet. Den Briten geht es finanziell so schlecht wie seit Jahrzehnten nicht. Die harten Sparmaßnahmen der Tories (Conservative Party) in Kombination mit dem Brexit und hoher Inflation treiben immer mehr Briten selbst in der Mittelschicht in echte Armut. Die Steuern sind so hoch wie seit 70 Jahren nicht mehr. Laut einer Studie leben 3,8 Millionen Briten in dauerhafter Armut, davon eine Million Kinder. Seit 2017 haben sich die Zahlen verdoppelt. Das führt zu einer erschreckenden Zunahme an Ladendiebstählen. In zwölf Monaten wurden in England und Wales mehr als 400.000 Diebstähle angezeigt. Das waren knapp ein Drittel mehr als im Vorjahr und der höchste Stand seit Beginn der Zählungen. Die Hauptstadt des Ladendiebstahls ist Leeds. Immer mehr Menschen klauen aus purer Not. Sie stehlen keine Wertgegenstände, sondern Brot, Milch, Babynahrung und Windeln. Für die Läden ist das trotzdem existenzbedrohend, denn die Polizei hilft ihnen nicht. Deshalb helfen sich die Geschäftsleute jetzt selbst. Farrah McNutt hat früher selbst geklaut, nun hat sie ein Start-up gegründet, das den zunehmend verzweifelten Ladenbesitzern helfen soll. Sie kennt alle Tricks der Ladendiebe.

Belgien: Homeschooling im Aufwind?

Autor: Tobias Dammers

Zu Zeiten von Corona wurden viele Schulkinder zu Hause unterrichtet. In Belgien nimmt Homeschooling aber auch nach Ende der Pandemie zu. Dort herrscht Lernpflicht, aber nicht Schulpflicht. Die Gründe für Homeschooling sind vielfältig. Manche Kinder kommen in der Schule nicht zurecht. Andere Familien ziehen häufig um. Für wieder andere spielen religiöse Gründe eine Rolle. Voraussetzung für ein erfolgreiches Homeschooling ist aber die Kontrolle und Dokumentation des Unterrichts durch die Schulbehörde.

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