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Luxus auf dem Meer - Die Geschichte der Kreuzfahrt (1)

Samstag, 21. Januar 2023, 12:00 bis 12:45 Uhr

Im März 2020 kam der Kreuzfahrt-Tourismus durch die Ausbreitung des Coronavirus weltweit zum Erliegen. Ein Jahr zuvor hatten insgesamt über 27 Millionen Passagiere Urlaub auf rund 500 schwimmenden Hotels gemacht. Die Kreuzfahrt-Industrie war jahrelang die Wachstumsbranche im Tourismus. Und in diesem Sommer - 130 Jahre nach der ersten Vergnügungs-Kreuzfahrt - wird die Nachfrage nach Luxus auf dem Meer wieder anziehen. Ob Entdeckerreise oder Erholung an Bord, Luxusliner oder Partyschiff, für Jung und Alt und fast jeden Geldbeutel findet sich die passende Kreuzfahrt.

Luxusreisen per Schiff - wie alles begann

Es war der deutsche Reeder Albert Ballin, Generaldirektor der Hamburger Hapag, der die Idee hatte, seine Passagierschiffe in den Wintermonaten für Vergnügungsreisen in wärmeren Gefilden zu nutzen. Mit der "Augusta Victoria" unternahmen 1891 zum ersten Mal gut betuchte Gäste eine zweimonatige Luxusreise auf See.

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Historische Aufnahme des Dampfschiffs "Augusta Victoria" der Reederei Hapag auf See.

Luxus auf See: Vom Beginn der Kreuzfahrt

Die Vergnügungsreise der "Augusta Victoria" von Cuxhaven ins Mittelmeer 1891 geht später als erste Kreuzfahrt in die Geschichte ein. mehr

Die zweiteilige Dokumentation "Luxus auf dem Meer" betrachtet die deutsche Geschichte der Kreuzfahrt und die wachsende Begeisterung der Menschen für diese Reiseform von den Anfängen bis in die heutige Zeit. Die Autoren Reinhard Joksch und Annette Sander haben sich im Jahr 2011 - anlässlich des 120. Kreuzfahrt-Geburtstags - auf eine klassische Nordlandreise begeben und dabei eine spannende und vergnügliche Zeitreise durch die lange Kreuzfahrt-Geschichte unternommen.

Die Kreuzfahrt wird ab 1891 zum Trend

57 Tage, elf Stunden und drei Minuten: So lange dauerte die erste Luxus-Kreuzfahrt der Geschichte. Sie begründete eine neue Tourismus-Industrie. 1891 hieß es zum ersten Mal "Leinen los" für die "Augusta Victoria". Schon diese erste Kreuzfahrt war ein wirtschaftlicher Erfolg. Die Luxus-Kreuzfahrt ist eine deutsche Erfindung, die den Seefahrt-Tourismus in den folgenden Jahrzehnten veränderte und einen stetig wachsenden Boom begründete.

Die Kriege beenden vorübergehend die Luxus-Fahrten

Passagiere an Bord der "Bremen" 1933. © © Radio Bremen/Richard Fleischhut, honorarfrei
Passagiere an Bord der "Bremen" 1933.

Mit dem Hochsee-Tourismus Made in Germany ging es in den folgenden Jahren steil bergauf. Ein jähes Ende kam mit dem Beginn des Ersten Weltkrieges 1914. In den Folgejahren gab es keine Kreuzfahrten. Die hohen Reparationen nach Kriegsende und die harten Bedingungen des Versailler Vertrages zwangen die deutschen Reeder in die Knie. Dennoch gelang den deutschen Reedereien das Unglaubliche: Innerhalb kurzer Zeit eroberten sie sich ihre Spitzenposition zurück. In den folgenden 1920er- und 1930er-Jahren gehörten deutsche Luxus-Kreuzfahrten zu den besten der Welt. Besonders reiche Amerikaner liebten die "German Gemütlichkeit" gepaart mit dem deutschen Perfektionismus. Selbst während des Nazi-Regimes reisten vor allem internationale Passagiere auf deutschen Schiffen. Besonders beliebt waren Luxus-Fahrten in die Karibik.

Mit dem Einmarsch in Polen und dem Beginn des Zweiten Weltkrieges war es mit den Luxus-Fahrten schlagartig wieder vorbei. Die Passagierschiffe wurden zu Lazaretten oder Fluchtschiffen, die meisten wurden zerstört. Der Albtraum des Ersten Weltkrieges wiederholte sich: die Situation nach 1945 war verheerend. Reeder ohne Schiffe, die deutsche Flotte lag größtenteils auf dem Grund der Meere.

Nach dem Krieg kommt die Kreuzfahrt-Branche zurück

Aber auch nach 1945 ist es deutschen Reedern gelungen, ins Kreuzfahrtgeschäft zurückzukehren. Der zweite Teil der Dokumentation "Luxus auf dem Meer" beleuchtet die Entwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg bis in die heutige Zeit.

Autor/in
Reinhard Joksch
Annette Sander
Kamera
Peta Wolter
Ton
Franz Gottschalk
Tonmischung
Uwe Lösekann
Komponist/in
Christoph Schauer
Grafik
Oliver Karsitz
Sprecher/in
Peter Kaempfe
Martin Heckmann
Dirk Böhling
Redaktion
Britta-Susann Lübke
Produktionsleiter/in
Angelika Feßke-Tandecki
Redaktion
Marc Brasse

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