Stress und Druck in der Schule: Macht Schule krank?

Sie berichten von Schlafstörungen, Angstzuständen, Panik. Mit Schule verbinden viele Schülerinnen und Schüler großen Druck. Kevin etwa spricht von seinen Bauchschmerzen vor dem Unterricht. Gülsah erzählt: "Ich schlafe schlecht. Ich wache bestimmt dreimal in der Nacht auf." Und Lucie erklärt: "Ich habe halt einfach Angst."

Kevin, Gülsah und Lucie sind drei von 15 Jugendlichen, die Panorama – die Reporter in ausführlichen Interviews berichten, was sie persönlich mit Schule verbinden, was sie belastet. Sie sind einem Aufruf gefolgt, der fragte: "Hatte ihr schon mal das Gefühl, Schule macht euch krank?" In mehr als 200 Rückmeldungen berichten auch einige Schüler, dass sie grundsätzlich gerne zur Schule gehen. Doch die meisten Zuschriften handeln von Stress und Druck.

Dabei wirkt die Pandemie bei allen Befragten - unabhängig von Schulform oder Klassenstufe - bis heute nach. Leon etwa sagt: "Es hat super viel gefehlt, gerade in Fächern wie Mathe, Chemie, Physik. Da war kompletter Absturz direkt nach der Lockdown-Zeit." Die Folgen davon spüre er noch heute. Maike wiederum berichtet von Mitschülerinnen, die in Kliniken gehen mussten.

Auch lange nach dem Ende der Einschränkungen bestätigen Studien, dass viele Schülerinnen und Schüler stark belastet sind. Es geht vor allem um Druck, Demotivation und Depressionen. Laut dem Deutschen Schulbarometer 2023 beobachtet jede dritte Lehrkraft aggressives Verhalten ihrer Schülerinnen und Schüler im Unterricht. Bei etwa einem Drittel der Jugendlichen beobachten die Lehrkräfte Ängste. Kinder- und Jugendpsychiater Jakob Hein beschreibt einen enormen Andrang in seiner Praxis: "Es gibt keine einzige Patientin, die hierherkommt, bei der Schule kein Thema ist." In diesem Film erhalten Schülerinnen und Schüler selbst das Wort: Macht Schule krank? Woran krankt Schule? Und was müsste sich ändern?