Bilder meines Feindes

Kino in Zeiten von Krieg und Terror

In der Nacht von Montag auf Dienstag, 21. Mai 2024, 00:00 bis 00:20 Uhr

Die Terrorangriffe der Hamas auf Israel und der Krieg Israels gegen die Hamas spaltet die Menschen derzeit wie kaum ein anderer Konflikt. Auch in Deutschland. Der Kulturbetrieb macht da keine Ausnahme. Es kommt zu Eklats, Boykottaufrufen und Absagen. Wie brisant das Thema ist, hat sich am Finalabend der diesjährigen Berlinale gezeigt, wo es im Rahmen der Gala zu einem Eklat kam.

Das Erste und das NDR Fernsehen wollen mit einer israelisch-arabischen Filmnacht einen anderen Blick auf eine Region werfen, die derzeit von Gewalt, Krieg und Terror bestimmt wird. Das Kino kann Entwicklungen aufzeigen, Gesellschaft abbilden, Antworten suchen und Feindbilder infrage stellen. Filme wollen zum Nachdenken anregen und neue Perspektiven eröffnen. Aber in Zeiten von Krieg und Terror ist das auch für den Film eine enorme Herausforderung.

Wie verändert der Israel-Palästina-Konflikt die Arbeit von Filmschaffenden, die sich mit der Situation in Israel und den besetzten Gebieten beschäftigen? Müssen auch bereits produzierte Filme neu eingeordnet und neu erklärt werden? Wo endet die Kunstfreiheit, wo beginnt Propaganda? Ist ein Diskurs über den Konflikt und das Kino überhaupt noch möglich?

Die beiden Autoren Caroline Schmidt und Thorsten Mack gehen in dieser Reportage diesen Fragen nach, sprechen mit dem deutschen Juden Shai Hoffmann und der Deutsch-Palästinenserin Nadine Migesel und begleiten diese beim "Trialog": Zusammen besuchen sie regelmäßig Schulen, um dort mit Schülerinnen und Schülern über den Nahostkonflikt zu sprechen. Ihr Ziel ist die Verständigung. Sie sprechen unter anderem mit der palästinensischen Filmemacherin Annemarie Jacir ("Wajib – Hochzeit in Nazareth"). Sie treffen in Israel den israelischen Soziologen Natan Sznaider sowie Meron Mendel, den Leiter der Bildungsstätte Anne Frank.

Im Rahmen "Die israelisch-arabische Filmnacht" zeigt das NDR Fernsehen im Anschluss an die Reportage "Bilder meines Feindes" am 20. Mai 2024:

00:20 Uhr: "Alles für meinen Vater"

Ein deutsch-israelisches Filmdrama von Dror Zahavi, das die Geschichte des arabischen Jungen und Selbstmordattentäters Tarek erzählt, dessen große Leidenschaft dem Fußball gilt.

01:50 Uhr: "Paradise Now"

Der palästinensisch-niederländische Regisseur Hany Abu-Assad erzählt die Geschichte zweier junger palästinensischer Selbstmordattentäter.

Dieser Film war 2006 ebenfalls für den Oscar nominiert. Bei den Golden Globe Awards 2006 wurde er als "Bester fremdsprachiger Film" ausgezeichnet. Ferner gewann er den Europäischen Filmpreis für das beste Drehbuch und wurde auf der Berlinale 2005 mit dem Filmpreis von Amnesty International prämiert.

Die Reportage von Caroline Schmidt und Thorsten Mack und die vier Filme "Wajib - Hochzeit in Nazareth" und "Waltz with Bashir" (Das Erste am 19. Mai) sowie "Alles für meinen Vater" und "Paradise Now" (NDR Fernsehen am 20. Mai) sind ab Ausstrahlung auch in der ARD Mediathek verfügbar.

Andere Sendungen dieses Themenpakets

Ein junger dunkelhaariger Mann schaut nachdenklich vor sich hin. © NDR/Vered Adir Foto: Vered Adir

Alles für meinen Vater

21.05.2024 00:20 Uhr

Ein deutsch-israelisches Filmdrama von Dror Zahavi, das die Geschichte des arabischen Jungen und Selbstmordattentäters Tarek erzählt. mehr

Ein junger Mann schnallt einem anderen jungen Mann einen Gürtel mit Sprengstoff um den Bauch. Im Hintergrund schaut ein weiterer Mann zu. © WDR/Constantin Film

Paradise Now

21.05.2024 01:50 Uhr

Die beiden palästinensischen Freunde Khaled und Said sollen sich als Selbstmordattentäter in Tel Aviv in die Luft sprengen. mehr

Produktionsland
Deutschland
Produktionsjahr
2024
Autor/in (Drehbuch)
Redaktion
Christine Gerberding
Christian Stichler
Patrick Poch
Redaktionsleiter/in
Christian Granderath
Produktionsleiter/in
Stefanie Stradmann
Redaktion
C. Granderath, C. Gerberding, C Stichler