Afrikas neue Museen – Raubkunst in Benin City

Dienstag, 16. April 2024, 01:15 bis 01:45 Uhr

Der Film "Raubkunst in Benin City" aus der Reihe "Afrikas neue Museen" geht der Frage nach, woher die berühmten Benin- Bronzen kommen und was mit ihnen passieren soll, wenn sie nach Nigeria bzw. Benin City zurückkehren werden. In einer Parallelhandlung zeigt der Film, wie die Bronzeplastiken im Wachsausschmelzverfahren bis heute hergestellt werden.

Ein wichtiger Teil der kulturellen Identität

Austellungsansicht "Benin. Geraubte Geschichte" im MARKK in Hamburg. © MARKK/Foto Paul Schimweg
Ausstellung "Benin. Geraubte Geschichte" im MARKK in Hamburg.

Geraubt wurde der Kunstschatz des Königreiches Benin im heutigen Nigeria während der Invasion der Engländer im Jahre 1897. Mehrere Tausend Elfenbein-, Holz- und Bronzeartefakte aus über 400 Jahren wurden von britischen Soldaten aus dem königlichen Palast entwendet. Anschließend wurden sie an Museen und Sammlungen im globalen Norden verschachert. Das Volk der Edo und ihr Oba, der König des alten Königreiches von Benin im heutigen Nigeria, verloren durch den Kunstraub einen wichtigen Teil ihrer kulturellen Identität. Seit Jahrzehnten fordern das Land Nigeria und die königliche Familie die Rückgabe der weltbekannten Kunstwerke. Nach über 120 Jahren sollen sie nun nach Nigeria zurückkehren. Neue Museen, Galerien und Kulturzentren sind in Planung. Doch wer in Benin City wo welches Museum bauen wird, ist umstritten. Vor allem die königliche Familie, aus deren Besitz die Kunstwerke einst geraubt wurden, ringt um ihren Einfluss.

Der Film erzählt von der Dynamik, der Hoffnung und den Konflikten, die die bevorstehende Rückkehr der berühmten Kunstwerke auslöst. Unabhängig davon, wie sie ausgehen werden: die Rückkehr der Benin Bronzen wird das Volk der Edo und das Land Nigeria in eine neue Zeit führen.

Autor/in
Jean-Alexander Ntivyihabwa
Regie
Jean-Alexander Ntivyihabwa
Redaktion
Natalie Weber
Produktionsleiter/in
Melanie Clausen
Redaktion
Cellarius, Claudia

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