"Feel Hamburg" mit Ex-Tennisprofi Andrea Petković
"Am Rothenbaum schließt sich der Kreis" - bei diesen Worten klingt Andrea Petković fast ein bisschen wehmütig, denn hier begann und endete ihre erfolgreiche Tenniskarriere.
"Mein erstes WTA-Turnier, das ich jemals gespielt habe, war in Hamburg", erinnert sich Andrea Petković. Sie hatte eine Wild Card vom Deutschen Tennisbund für die Qualifikation bekommen und fuhr voller Stolz und Aufregung zusammen mit ihren Eltern nach Hamburg. Während sie sich auf dem Trainingsplatz am Rothenbaum aufwärmte, sei auf einmal ein Auto in die Luft geflogen, das genauso ausgesehen habe, wie das ihrer Eltern. Es stellte sich heraus, dass das Auto in der Rothenbaumchaussee falsch geparkt war und gerade abgeschleppt wurde. "Mein allererstes WTA-Match und mein Vater hat es verpasst, weil er seinem Auto hinterher rennen musste." Das sei sehr hart gewesen, schmunzelt sie. Später habe sie dann auch in Hamburg ihren letzten großen Erfolg in Deutschland gehabt. Und dieses Schließen des Kreises sei für sie sehr emotional gewesen.
Andrea Petković: "Ich bin ein Müllschlucker"
Hamburg, und da ganz besonders das Tennisstadion am Rothenbaum, liegt der Sportlerin sehr am Herzen. Sie hat intensiv daran mitgearbeitet, dass das Damentennis zurück auf den Center Court geholt wurde. Als Turnierbotschafterin ist es heute ihre Aufgabe, Werbung für den Spielort zu machen und sie kümmert sich um die Spieler und Spielerinnen, die Hamburg nicht so gut kennen. "Ich gebe Tipps, wo sie hingehen können, ich spiele mit ihnen, wenn sie keinen Trainingspartner finden, ich übernehme alles was anfällt", umreißt Andrea Petković ihre Aufgaben und bezeichnet sich selbst als "Müllschlucker, der alle Reste aufnimmt".
Top 3 der Tipps
Das beste chinesische Essen, das man außerhalb Chinas bekommt, gibt es gleich hinter dem Hauptbahnhof. Davon ist Andrea Petković überzeugt und empfiehlt dieses Restaurant auch allen Spielern und Spielerinnen. Ganz weit oben auf der Beliebtheitsskala stehe auch der Park "Planten un Blomen" zum Relaxen. "Und ich schicke natürlich alle zur Elphi, weil viele Tennisspieler bleiben sonst nur im Hotel und auf der Anlage" erzählt Petković. "Allein schon der Weg dahin, da sehen sie mal was von der Stadt." Überhaupt hat die Elbphilharmonie es ihr angetan. "Ich liebe schöne Dinge. Und die Elphi ist einfach nur schön", schwärmt sie und ist überzeugt, dass auch die Einheimischen selbst ihr teures Konzerthaus inzwischen sehr ins Herz geschlossen haben.
"Ich würde Boris mit meinem Leben verteidigen"
Ebenso ins Herz geschlossen hat die Sportlerin den tief gefallenen Boris Becker. "Er war einer der großzügigsten Ex-Tennisspieler, die ich erlebt habe", schwärmt sie. "Immer wenn ich Ratschläge brauchte oder wenn ich Fragen hatte, war er sehr großzügig mit seiner Zeit. Er hat sich immer zu uns gesetzt, hat immer noch mal einen Kaffee mit uns getrunken, um seine Erfahrungen zu teilen." Petković betont, dass Boris Becker ihr sehr viel geholfen habe, gerade in der Zeit, als der Druck und der Erfolg zu viel geworden seien und sie nicht gewusst habe, wie sie damit umgehen solle. Er habe ihr da immer Tipps gegeben und sie unterstützt. Und deshalb, so Petković, "ist meine Loyalität voll bei Boris Becker". Becker reagierte auf die Aussagen von Petković im Podcast Feel Hamburg auf seinem offiziellen Instagram-Acount: "Was für wunderbare Worte Du über mich gesagt hast. Das hat mich total emotional berührt und ich war echt angefasst." Egal was sie brauche, Sie habe in ihm immer einen Freund in allen Lebenslagen.
Im Gespräch mit Britta Kehrhahn erzählt Andrea Petković auch, warum Alexander Zverev so wichtig für die junge Generation ist, wie sehr sie der Abschied vom Profi-Tennis getroffen hat und warum sie selbst sich nicht als Tennis-Legende sieht.
Den kostenfreien Podcast "Feel Hamburg" finden Sie hier, in der NDR Hamburg App, in der ARD Audiothek und bei anderen Podcast-Anbietern.