Schüler-Auswertung: Mieten in Hamburg steigen weiter
Der Geografiekurs des Niendorfer Gymnasiums hat 3.800 Internetangebote ausgewertet. Demnach ist die Höhe bei Neuvermietungen auf durchschnittlich 15,62 Euro kalt pro Quadratmeter gestiegen. Den Vogel schieße die Hafencity ab, erklärte Schülerin Stine: "In der Hafencity liegen wir momentan bei einem Durchschnittswert von 29 Euro. Das ist natürlich sehr erschreckend. Aber man muss dazu auch sagen, dass wir in den meisten Stadtteilen deutlich darunter liegen."
In Stadtteilen wie Osdorf, Sasel, Billstedt, Dulsberg und Tonndorf hätten die Preise ebenfalls deutlich angezogen. Auch im Hamburger Umland stiegen demnach die Mieten weiter: Dort wurden durchschnittlich 12,97 Euro pro Quadratmeter ermittelt, ein Plus von 1,5 Prozent.
Mieterverin sieht alarmierende Entwicklung
Die Untersuchung ergebe ein verzerrtes Bild, meinen Wohnungsexpertinnen und -experten. Es fehlten alle Sozialwohnungen und Bestandsmieten. Aber der Trend stimme, sagt Rolf Bosse, Chef des Mietervereins zu Hamburg: "Wir sehen die Entwicklung durchaus alarmiert. Wir blicken auf über sieben Prozent Anstieg in einem Jahr. Das ist deutlich mehr als die Inflation. Wir sehen: Der Markt wird enger und eine Entspannung ist nicht in Sicht."
Der Markt sei leergefegt. "Wer eine Wohnung hat, bleibt - wer eine sucht, findet kaum noch etwas Bezahlbares", sagte Bosse. Die Wohnungsnot treffe besonders Haushalte mit mittlerem oder kleinem Einkommen. "Wir brauchen mehr bezahlbare Wohnungen - und zwar schnell", forderte Bosse.
Das Gymnasium Ohmoor wertet seit 1986 Wohnungsinserate für seine Studien aus. Die genaue Höhe der Mieten wird der Hamburger Mietenspiegel im November liefern.
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