Go Between. Werke für Schlagzeug im Matinee-Konzert
Kleine Ensembles, ganz individuell: Die von den Orchestermusiker:innen zusammengestellten Programme bieten Schmuckstücke der Kammermusik sowie Neuentdeckungen, Raritäten und besondere Arrangements.
Die Schlagzeuger:innen der NDR Radiophilharmonie sind immer für Experimente gut. Mal tun sie sich mit Flöte oder Streichern zusammen, mal geben sie den Blechbläsern ordentlich Pfeffer. Bei der letzten Kammermusik-Matinee der Spielzeit präsentieren sie nun Jazz-Standards, garniert mit ein paar Überraschungen.
Mehr als Rhythmus
Sollte immer noch jemand glauben, dass ein Schlagzeug vor allem für den Beat zuständig ist, wird er hier eines Besseren belehrt. Bei Instrumenten wie Marimba und Vibraphon geht es um so viel mehr: Melodie, Farbe, Stimmung, Charakter. Nicht umsonst sind Cal Tjaders "Sabor" und Mike Manieris "Bullet Train" längst zu Klassikern geworden. Ihre Schöpfer waren selbst exzellente Perkussionisten - genau wie Ruud Wiener, ein echter Wanderer zwischen den Stilen. Sein "Go Between" dient dem Programm als Motto.
Die Legende lebt: Chick Corea
Und noch ein Meilenstein der Jazz-Historie: Chick Coreas "Spain". Ein Stück, das so erfolgreich war, dass schon gemutmaßt wurde, das Land sei nach ihm benannt und nicht umgekehrt. Wie Altmeister Corea hier spanischen Impressionismus mit Modern Jazz kombiniert, ist immer wieder hörenswert, ebenso wie die weiteren Titel, die hier in eigenen Bearbeitungen des Ensembles zu hören sind.
Körpermusik
Und etwas fürs Auge gibt es in dieser Kammermusik-Matinee auch: In der Gemeinschaftskomposition "Ceci n’est pas une balle" werden die Spieler:innen zu Darsteller:innen und benutzen den eigenen Körper als Perkussionsinstrument.
Autor: Marcus Imbsweiler
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