Ein Feature von Anna Osius, ARD Studio Kairo

Ibrahim Al-Masri kennt fast jede Inschrift an den vom Abriss bedrohten historischen Mausoleen.

Ägypten erlebt derzeit einen spektakulären Bauboom: Vor allem in der Hauptstadt Kairo werden zahlreiche alte Viertel abgerissen, Menschen vertrieben, neue Schnellstraßen und Hochhäuser gebaut. 20 Millionen Einwohner hat Kairo aktuell - Tendenz stark steigend. Im Osten der ägyptischen Hauptstadt gibt es einen alten Bezirk, der sich dem Trend widersetzt. Dabei handelt es sich gar nicht um ein klassisches Wohnviertel, sondern um einen historischen Friedhof: Die 'Stadt der Toten'. Mehrere Quadratkilometer groß ist das Gelände, teilweise ist es UNESCO-Welterbe. Es gibt prächtige Mausoleen, einige Gräber sind über 1.000 Jahre alt. Und doch ist die 'Stadt der Toten' im Laufe des 20. Jahrhunderts zu einem Slum in der Großstadt geworden: Heute leben etwa 300.000 Menschen zwischen den Gräbern. Weil eine Schnellstraße gebaut werden soll, fürchten sie um ihr Zuhause auf dem Friedhof. Der Abriss erster Gräber hat zu einem Aufschrei in sozialen Netzwerken geführt. Zerstört Ägypten seine Kultur für eine Schnellstraße?

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Das Manuskript: Bau-Boom in Ägypten - Was wird aus der 'Stadt der Toten'?

Die Abrisspläne für einen weitläufigen historischen Friedhof in Kairo führen in Ägypten zu viel Widerstand. Download (42 KB)