NDR Info Nachrichten vom 28.02.2024:

EU-Lieferkettengesetz in Abstimmung gescheitert

Das EU-Lieferkettengesetz ist auch im zweiten Anlauf gescheitert. Bei einer Abstimmung in Brüssel gab es keine Mehrheit der Mitgliedstaaten. Deutschland enthielt sich wegen Bedenken der FDP. Jetzt ist unklar, ob der Kompromiss mit dem EU-Parlament neu ausgehandelt werden muss. Die Zeit für eine Einigung ist knapp, weil das Parlament im Juni neu gewählt wird. Große Unternehmen sollen laut dem Entwurf sicherstellen, dass sich ihre Lieferanten an Arbeits- und Umweltauflagen halten.| 28.02.2024 18:30 Uhr

Anklage gegen mutmaßliche NSU-Unterstützerin

Die Bundesanwaltschaft hat Anklage gegen die mutmaßliche NSU-Unterstützerin Susann E. erhoben. Zur Begründung hieß es, der schon länger bestehende Tatverdacht habe sich erhärtet. Susann E. soll sich demnach wegen der Unterstützung einer inländischen terroristischen Vereinigung verantworten. Die Beschuldigte ist die Ehefrau des rechtskräftig verurteilten NSU-Unterstützers André E. Laut Bundesanwaltschaft war sie zudem mit dem NSU-Mitglied Beate Zschäpe befreundet. Susann E. soll der damals im Untergrund lebenden Zschäpe ihre Krankenkassenkarte überlassen haben, damit diese unerkannt zum Arzt gehen konnte. Außerdem soll sie Zschäpe und Böhnhardt zum Abholtermin für ein Wohnmobil gefahren haben, das der NSU für seinen letzten Raubüberfall nutzte. Von den rassistisch motivierten Morden des NSU hat Susann E. laut Bundesanwaltschaft gewusst.| 28.02.2024 18:30 Uhr

Führerscheinchecks Sache der EU-Staaten

Die EU-Mitgliedstaaten sollen selbst entscheiden, ob sie Gesundheitschecks für Autofahrerinnen und Autofahrer einführen. Das hat das EU-Parlament heute entschieden. Manche Staaten verlangen schon zum Beispiel Hör- und Sehtests für den Führerschein immer wieder zu erneuern. Bundesverkehrsminister Wissing lehnt eine staatliche Vorgabe dafür in Deutschland ab. | 28.02.2024 18:30 Uhr

US-Aufsichtsbehörde setzt Boeing 90-Tage-Ultimatum

Die US-Behörden erhöhen den Druck auf den Flugzeugbauer Boeing. Wie die Aufsichtsbehörde für Flugsicherheit in Washington mitteilte, muss Boeing binnen 90 Tagen einen Bericht zu Problemen bei der Qualitätssicherung vorlegen. Dieser Bericht müsse einen überzeugenden Plan zur Behebung der Probleme enthalten, hieß es. Behördenchef Whitaker mahnte grundlegende Veränderungen an. Anfang Januar war bei einer Boeing-Maschine kurz nach dem Start ein Teil der Kabinenwand herausgefallen. In den Jahren 2018 und 2019 waren beim Absturz zweier Flugzeuge des Unternehmens fast 350 Menschen gestorben. Ein Untersuchungsbericht übte zuletzt scharfe Kritik an den Sicherheitsvorkehrungen in der Produktion. | 28.02.2024 18:30 Uhr

Statistik: Frauen wenden mehr Zeit für unbezahlte Arbeit auf als Männer

Frauen in Deutschland haben im Jahr 2022 pro Woche durchschnittlich rund 9 Stunden mehr unbezahlte Arbeit geleistet als Männer. Das geht aus einer Erhebung des Statistischen Bundesamts hervor, bei der 20.000 Personen protokolliert haben, wie sie ihre Zeit verbringen. Die Präsidentin des Statistischen Bundesamts, Brand, sagte, die Lücke zwischen Frauen und Männern bei der unbezahlten Arbeit sei im Vergleich zur letzten Erhebung vor zehn Jahren kleiner geworden - sie sei aber nach wie vor beträchtlich. Unter unbezahlte Arbeit fallen zum Beispiel Haushaltsführung, Kinderbetreuung, Pflege von Angehörigen und ehrenamtliches Engagement. | 28.02.2024 18:30 Uhr

Transnistrien fordert russischen Schutz

In der Republik Moldau wachsen die Sorgen vor einer Einmischung Russlands. Die Machthaber der abtrünnigen Region Transnistrien haben Moskau um Schutz gebeten. Das russische Außenministerium teilte mit, dass der Antrag geprüft werde. Es bezeichnete die Bewohner Transnistriens als Landsleute und ihren Schutz als eine Priorität. Russland hat seit vielen Jahren Soldaten in Transnistrien stationiert. Das Separatistengebiet grenzt direkt an die Ukraine.| 28.02.2024 18:30 Uhr

Wattenmeer: Umweltverbände beschweren sich bei der Unesco

Ein Bündnis aus Umweltverbänden hat in einer Beschwerde an die Unesco mehr Rücksicht auf das Wattenmeer gefordert. BUND, Nabu, Deutsche Umwelthilfe, Schutzstation Wattenmeer und der WWF kritisierten, Öl- und Gasförderung, Flüssiggas-Terminals, Fahrwasser-Baggerungen und große Kabelbauten fügten der Natur im Weltnaturerbe Wattenmeer einen immer größeren Schaden zu. Das Bündnis forderte die Unesco auf, den Druck auf die drei Wattenmeerstaaten Dänemark, Deutschland und Niederlande deshalb zu erhöhen. Zehn Millionen Vögel seien auf eine intakte Natur an der Küste angewiesen, so die Verbände. | 28.02.2024 18:30 Uhr

Schiffe fahren per Fernsteuerung auf dem Rhein

Drei Logistik-Unternehmen haben damit begonnen, Binnenschiffe auf dem Rhein in Nordrhein-Westfalen per Fernsteuerung an ihr Ziel zu bringen. Die Kapitäne sitzen in einem Bürogebäude in Duisburg und steuern die Frachter mithilfe von Bildschirmen und Mobilfunk von Rotterdam bis nach Bonn. Das Projekt soll gegen den Nachwuchsmangel in der Branche helfen, indem es Kapitänen mit dem Job an Land eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglicht. Bislang seien Binnenschiffer in der Regel 14 Tage am Stück weg von ihren Familien. Der Job in der Duisburger Fernsteuerungs-Zentrale biete hingegen Bedingungen wie bei anderen Büro-Jobs.| 28.02.2024 18:30 Uhr

Winterbilanz: Ungewöhnlich warm und viel zu nass

Deutschland hat einen ungewöhnlich nassen und milden Winter erlebt. Laut Deutschem Wetterdienst fielen bundesweit zwischen Anfang Dezember und Ende Februar im Schnitt 270 Liter Niederschlag je Quadratmeter - und damit annähernd 50 Prozent mehr als die übliche Menge. Mit einem Temperaturmittel von mehr als 4 Grad Celsius war der zu Ende gehende Winter laut vorläufiger Bilanz außerdem der drittwärmste seit Beginn der systematischen Wetteraufzeichnungnen 1881. Deutschland habe damit bereits den 13. sehr milden Winter in Folge erlebt. Der Februar habe mit einem Temperaturmittel von "beispiellosen" 6,6 Grad sogar einen neuen Monatsrekord aufgestellt, so der Wetterdienst. | 28.02.2024 18:30 Uhr

Das Wetter

Heute Abend wechselnd bis stark bewölkt, meist trocken, vereinzelt ein wenig Regen, 3 bis 8 Grad. In der Nacht an Ems und Nordsee dichte Wolken und in Ost- und Nordfriesland etwas Regen. Tiefstwerte plus 6 bis minus 1 Grad. Morgen vom Emsland bis in den Norden Schleswig-Holsteins zeitweise Regen, sonst heiter bis wolkig und meist trocken. Höchstwerte 7 bis 14 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Freitag wechselnd bewölkt, gebietsweise Schauer. 8 bis 14 Grad. Am Sonnabend und Sonntag Sonne und Wolken, nur gebietsweise Schauer. 8 bis 15 Grad. | 28.02.2024 18:30 Uhr