NDR Info Nachrichten vom 28.02.2024:

Anklage gegen mutmaßliche NSU-Unterstützerin

Die Bundesanwaltschaft hat Anklage gegen die mutmaßliche NSU-Unterstützerin Susann E. erhoben. Zur Begründung hieß es, der schon länger bestehende Tatverdacht habe sich erhärtet. Susann E. soll sich demnach wegen der Unterstützung einer inländischen terroristischen Vereinigung verantworten. Die Beschuldigte ist die Ehefrau des rechtskräftig verurteilten NSU-Unterstützers André E. Laut Bundesanwaltschaft war sie zudem mit dem NSU-Mitglied Beate Zschäpe befreundet. Susann E. soll der damals im Untergrund lebenden Zschäpe ihre Krankenkassenkarte überlassen haben, damit diese unerkannt zum Arzt gehen konnte. Außerdem soll sie Zschäpe und Böhnhardt zum Abholtermin für ein Wohnmobil gefahren haben, das der NSU für seinen letzten Raubüberfall nutzte. Von den rassistisch motivierten Morden des NSU hat Susann E. laut Bundesanwaltschaft gewusst.| 28.02.2024 15:55 Uhr

Keine Mehrheit für EU-Lieferkettengesetz

Für das geplante Lieferkettengestz in der EU gibt es weiter keine ausreichende Mehrheit unter den Mitgliedstaaten. Die ständigen Vertreter haben in ihrem Ausschuss heute darüber abgestimmt. Deutschland enthielt sich wie erwartet, weil die FDP das Gesetz ablehnt. Die belgische Ratspräsidentschaft teilte mit, dass sie jetzt erst mal prüft, ob sich die Bedenken noch ausräumen lassen. Das Gesetz soll große Unternehmen verpflichten, zum Beispiel gegen Kinderarbeit oder Umweltverschmutzung bei allen ihren Lieferanten vorzugehen.| 28.02.2024 15:55 Uhr

EU-Mission: Deutsche Marine schießt Drohnen ab

Im Rahmen der EU-Mission "Aspides" im Roten Meer hat die Deutsche Marine zum ersten Mal scharfe Waffen eingesetzt. Die Fregatte "Hessen" schoss laut Einsatzführungskommando der Bundeswehr gestern Abend zwei Drohnen ab. Die Mission hat zum Ziel, Frachter vor Angriffen der Huthi-Miliz zu schützen. Die pro-iranische Miliz, die Teile des Jemen kontrolliert, attackiert seit mehreren Monaten Schiffe auf der internationalen Handelsroute. | 28.02.2024 15:55 Uhr

Statistik: Frauen wenden mehr Zeit für unbezahlte Arbeit auf als Männer

Frauen in Deutschland haben im Jahr 2022 pro Woche durchschnittlich rund 9 Stunden mehr unbezahlte Arbeit geleistet als Männer. Das geht aus einer Erhebung des Statistischen Bundesamts hervor, bei der 20.000 Personen protokolliert haben, wie sie ihre Zeit verbringen. Die Präsidentin des Statistischen Bundesamts, Brand, sagte, die Lücke zwischen Frauen und Männern bei der unbezahlten Arbeit sei im Vergleich zur letzten Erhebung vor zehn Jahren kleiner geworden - sie sei aber nach wie vor beträchtlich. Unter unbezahlte Arbeit fallen zum Beispiel Haushaltsführung, Kinderbetreuung, Pflege von Angehörigen und ehrenamtliches Engagement. | 28.02.2024 15:55 Uhr

Wattenmeer: Umweltverbände beschweren sich bei der Unesco

Ein Bündnis aus Umweltverbänden hat in einer Beschwerde an die Unesco mehr Rücksicht auf das Wattenmeer gefordert. BUND, Nabu, Deutsche Umwelthilfe, Schutzstation Wattenmeer und der WWF kritisierten, Öl- und Gasförderung, Flüssiggas-Terminals, Fahrwasser-Baggerungen und große Kabelbauten fügten der Natur im Weltnaturerbe Wattenmeer einen immer größeren Schaden zu. Das Bündnis forderte die Unesco auf, den Druck auf die drei Wattenmeerstaaten Dänemark, Deutschland und Niederlande deshalb zu erhöhen. Zehn Millionen Vögel seien auf eine intakte Natur an der Küste angewiesen, so die Verbände. | 28.02.2024 15:55 Uhr

Schiffe fahren per Fernsteuerung über den Rhein

Drei Logistik-Unternehmen haben damit begonnen, Binnenschiffe auf dem Rhein in Nordrhein-Westfalen per Fernsteuerung an ihr Ziel zu bringen. Die Kapitäne sitzen in einem Bürogebäude in Duisburg und steuern die Frachter mithilfe von Bildschirmen und Mobilfunk von Rotterdam bis nach Bonn. Das Projekt soll gegen den Nachwuchsmangel in der Branche helfen, indem es Kapitänen mit dem Job an Land eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglicht. Bislang seien Binnenschiffer in der Regel 14 Tage am Stück weg von ihren Familien. Der Job in der Duisburger Fernsteuerungs-Zentrale biete hingegen Bedingungen wie bei anderen Büro-Jobs.| 28.02.2024 15:55 Uhr

Winterbilanz: Ungewöhnlich warm und viel zu nass

Deutschland hat einen ungewöhnlich nassen und milden Winter erlebt. Laut Deutschem Wetterdienst fielen bundesweit zwischen Anfang Dezember und Ende Februar im Schnitt 270 Liter Niederschlag je Quadratmeter - und damit annähernd 50 Prozent mehr als die übliche Menge. Mit einem Temperaturmittel von mehr als 4 Grad Celsius war der zu Ende gehende Winter laut vorläufiger Bilanz außerdem der drittwärmste seit Beginn der systematischen Wetteraufzeichnungnen 1881. Deutschland habe damit bereits den 13. sehr milden Winter in Folge erlebt. Der Februar habe mit einem Temperaturmittel von "beispiellosen" 6,6 Grad sogar einen neuen Monatsrekord aufgestellt, so der Wetterdienst. | 28.02.2024 15:55 Uhr

Das Wetter

Im Nordwesten und Norden etwas Regen, nach Süden und Südosten hin trocken und teils heiter. Höchstwerte 6 bis 10 Grad. Morgen vom Emsland bis in den Norden Schleswig-Holsteins dichte Wolken und Regen, sonst meist trocken, bei 7 bis 14 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Freitag gebietsweise Schauer, teils auch trocken, 8 bis 14 Grad. Am Sonnabend und Sonntag Wechsel aus Sonne und Wolken, lokal Schauer, 9 bis 15 Grad.| 28.02.2024 15:55 Uhr