NDR Info Nachrichten vom 17.09.2023:

Von der Leyen besucht Auffanglager auf Lampedusa

EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen hat mit Italiens Regierungschefin Meloni das Erstaufnahmelager für Migranten auf Lampedusa besucht. Die beiden Politikerinnen kamen am Vormittag mit dem Flugzeug auf der italienischen Insel an. Von der Leyen und Meloni sahen sich in dem sogenannten Hotspot im Landesinnern um und tauschten sich mit einigen Migranten aus. In den vergangenen Tagen waren Tausende Bootsflüchtlinge auf der kleinen Insel zwischen Sizilien und Nordafrika angekommen. Die Behörden riefen den Notstand aus. Das Auffanglager war komplett überfüllt. Mittlerweile sind viele Menschen von Lampedusa nach Sizilien oder in Unterkünfte auf dem Festland gebracht worden. Ende der Woche hatte Meloni einen Militäreinsatz im Mittelmeer gefordert, damit weniger Flüchtlinge nach Europa kommen. Notfalls müssten die Boote in Nordafrika mit der Marine am Ablegen gehindert werden, sagte die Regierungschefin. | 17.09.2023 10:50 Uhr

Stoltenberg: Deutschland muss Verteidigungsausgaben erhöhen

Nato-Generalsekretär Stoltenberg hat Deutschland erneut aufgerufen, seine Verteidigungsausgaben zu erhöhen. Stoltenberg sagte den Zeitungen der "Funke Mediengruppe", zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts seien das Minimum. So sei es beim Nato-Gipfel in Vilnius im Juli beschlossen worden. Deutschland habe das Ziel immer noch nicht erreicht, kritisierte der Generalsekretär. Er wisse, wie schwierig es sei, mehr Geld für Verteidigung einzuplanen, wenn zugleich Geld für Gesundheit, Bildung oder Infrastruktur gebraucht werde. Aber wenn Spannungen zunähmen, müssten die Verteidigungsausgaben erhöht werden, betonte Stoltenberg. | 17.09.2023 10:50 Uhr

Noch immer 10.100 Vermisste in Libyen

Nach den verheerenden Überschwemmungen in Libyen werden in der Küstenstadt Darna noch immer mehr als 10.000 Menschen vermisst. Das teilte das UN-Büro für die Koordinierung humanitärer Hilfe mit. Es bestätigte außerdem, dass bislang mindestens 11.300 Tote geborgen worden sind. Diese Zahl hatte zuvor schon die Hilfsorganisation Roter Halbmond genannt. Das Sturmtief "Daniel" hatte vor einer Woche zu den verheerenden Überschwemmungen im Osten Libyens geführt. Die Küstenstadt Darna wurde besonders schwer getroffen, weil dort zwei Staudämme brachen. | 17.09.2023 10:50 Uhr

Bauministerin Geywitz will Sanierungspläne der EU stoppen

Bauministerin Geywitz will die Pläne der Europäischen Union stoppen, strenge Vorgaben für Gebäudesanierungen zu machen. Die SPD-Politikerin sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung", eine Verschärfung der Effizienzrichtlinien führe zu einer Sanierungspflicht für alle Gebäude, die bestimmte Energiestandards nicht erfüllten. Für das Dämmen der Wände hätten viele Hausbesitzer aber nicht das Geld. Das EU-Parlament hatte die Reform der Gebäudeeffizienzrichtlinien vor der Sommerpause beschlossen. Unter anderem sollen Effizienzklassen eingeführt werden – ähnlich wie bei technischen Geräten. | 17.09.2023 10:50 Uhr

Keine Aufnahmen von Afghanen über Bundesprogramm

Über das offizielle Aufnahmeprogramm der Bundesregierung für besonders gefährdete Menschen aus Afghanistan ist noch niemand nach Deutschland gekommen. Das Programm war vor knapp einem Jahr aufgelegt worden. In einer Antwort der Regierung auf eine Anfrage der Linksfraktion heißt es, die ersten Einreisen würden derzeit vorbereitet. Für 20 Menschen hätten die Sicherheitsüberprüfung und das Visumverfahren begonnen. Auf anderem Wege kommen dagegen Afghaninnen und Afghanen nach Deutschland. Laut Bundesamt für Migration und Flüchtlinge haben zwischen Januar und August dieses Jahres fast 36.000 Afghanen einen Asylantrag gestellt. Nach der Machtübernahme der islamistischen Taliban vor zwei Jahren hatte die Bundesregierung mehr als 40.000 besonders gefährdeten Afghanen in Aussicht gestellt, nach Deutschland zu kommen – unter ihnen viele Menschen, die für die Bundeswehr während ihres Afghanistan-Einsatzes gearbeitet haben.| 17.09.2023 10:50 Uhr

Wieder Ausschreitungen bei Eritreer-Treffen

Während eines Treffens von Eritreern hat es wieder Ausschreitungen gegeben - diesmal in Stuttgart. Nach Angaben der Polizei sind 32 Menschen verletzt worden - unter ihnen 26 Einsatzkräfte. Etwa 200 Regimegegner hätten Teilnehmer des Treffens angegriffen. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Verband eritreischer Vereine in Stuttgart und Umgebung, der der autoritären Führung von Eritrea nahestehen soll. Das nordostafrikanische Land ist einer der am stärksten abgeschotteten Staaten der Welt: Es gibt weder ein Parlament noch Gerichte oder zivilgesellschaftliche Organisationen. Schon bei einer ähnlichen Veranstaltung im Juli in Gießen hatte es schwere Ausschreitungen gegeben. Einen Monat später wurden bei Zusammenstößen auf einem Eritrea-Festival in Stockholm mehr als 50 Menschen verletzt. | 17.09.2023 10:50 Uhr

Erfurt könnte heute Weltkulturerbe werden

Das jüdisch-mittelalterliche Erbe von Thüringens Landeshauptstadt Erfurt könnte heute in die Liste des Unesco-Weltkulturerbes aufgenommen werden. Die Entscheidung fällt am Nachmittag auf der Sitzung des Welterbekomitees in Saudi-Arabiens Hauptstadt Riad. Konkret geht es in Erfurt unter anderem um mehrere Bauten der Altstadt, darunter ein mittelalterliches Ritualbad und die Alte Synagoge – heute ein Museum. Zu den bisher fast 1.160 Kultur- und Naturstätten gehören das Great Barrier Reef in Australien, die Inka-Stadt Machu Picchu in Peru und die Pyramiden von Gizeh in Ägypten. In Deutschland gibt es bislang 51 Welterbe-Stätten. | 17.09.2023 10:50 Uhr

Das Wetter

Heiter bis wolkig und gebietsweise Schauer. Höchstwerte 21 Grad in Eckernförde bis 28 Grad in Göttingen. Morgen wechselnd bewölkt mit Schauern und Gewittern. Höchstens 21 bis 29 Grad. Die weiteren Aussichten Am Dienstag Regengüsse und gewittrig. Im Südenwesten teils sonnig. 17 bis 23 Grad. Am Mittwoch Sonne und Regen im Wechsel bei 20 bis 24 Grad. | 17.09.2023 10:50 Uhr