NDR Info Nachrichten vom 02.07.2023:

Erneut Hunderte Festnahmen in Frankreich

In Frankreich ist es die fünfte Nacht in Folge zu Krawallen und zu Protesten gegen Polizeigewalt gekommen. Dabei wurden laut Behörden 719 Menschen festgenommen. In Paris wurde die Einkaufsmeile Champs Élysées von einem großen Polizeiaufgebot unter Einsatz von Tränengas geräumt. In Lyon und Nizza kam es zu Plünderungen, auch in kleineren Orten griffen Randalierer Rathäuser und andere öffentliche Einrichtungen an. Nach ersten Einschätzungen von Beobachtern war die Nacht allerdings etwas ruhiger als die vorangehenden. Polizei und Spezialeinheiten waren erneut mit 45.000 Kräften im Einsatz, viele Städte hatten nächtliche Ausgangssperren verhängt. Auslöser der Unruhen war der tödliche Schuss eines Polizisten auf einen 17-Jährigen in der Pariser Vorstadt Nanterre. Der Jugendliche, dessen Familie aus Algerien stammt, wurde gestern unter Ausschluss der Medien bestattet. | 02.07.2023 10:15 Uhr

Klingbeil: Höhere Steuern für Reiche

Der SPD-Vorsitzende Klingbeil dringt auf höhere Steuern für Reiche. Der "Bild am Sonntag" sagte Klingbeil, starke Schultern müssten mehr Verantwortung tragen. Das gefalle nicht jedem in der Regierung, aber Verteilungs- und Gerechtigkeitsfragen gehörten auf die politische Tagesordnung. Einen konkreten Vorschlag wie etwa die Anhebung des Spitzensteuersatzes machte Klingbeil nicht. Auf Druck der FDP schließt die Ampelkoalition Steuererhöhungen bislang aus. Klingbeil will sich nach eigenen Angaben außerdem dafür einsetzen, dass der Mindestlohn kommendes Jahr auf bis zu 14 Euro steigt. Nach dem jüngsten Beschluss der Mindestlohnkommission soll die Lohnuntergrenze 2024 bei 12 Euro 41 liegen. | 02.07.2023 10:15 Uhr