NDR Info Nachrichten vom 24.06.2023:

Eskalation zwischen Prigoschin und Militärführung

In Russland eskaliert die Auseinandersetzung zwischen dem Chef der Wagner-Milizen, Prigoschin, und der russischen Armeeführung. Prigoschin warf der Armeeführung vor, Angriffe mit Artillerie und Raketen auf seine Truppen angeordnet zu haben. Viele Soldaten seien gestorben. In einer Erklärung rief Prigoschin zu einem Marsch für die Gerechtigkeit auf. Nach seinen Angaben marschierten Wagner-Truppen auf russisches Staatsgebiet ein. Dabei hätten sie eine russischen Armeehubschrauber abgeschossen. Die Angaben konnten zunächst nicht überprüft werden. Der russische Geheimdienst FSB rief die Söldner auf, Befehle von Prigoschin zu ignorieren und Schritte zu seiner Festnahme zu ergreifen. Das russische Fernsehen strahlte in der Nacht eine Sondersendung aus und erklärte, der Wagner-Chef sei in Ungnade gefallen. Präsident Putin wird offenbar fortwährend über die Sicherheitslage informiert. Die Wagner-Truppen hatten eine entscheidende Rolle bei der Eroberung der ukrainischen Stadt Bachmut gespielt. | 24.06.2023 03:35 Uhr

Ärzteverband protestiert gegen Studie zu Todesfällen

Der Verband leitender Krankenhausärzte hat die Krankenhauskommission der Bundesregierung scharf kritisiert. Verbandspräsident Weber sprach in der "Neuen Osnabrücker Zeitung" von Stimmungsmache gegen kleine Häuser und unseriöse Werbung für die umstrittene Klinikreform von Gesundheitsminister Lauterbach. Die Krankenhauskommission hatte am Donnerstag eine Analyse vorgelegt, wonach jährlich 5.000 Menschenleben gerettet werden könnten, wenn Schlaganfallpatienten sofort in Kliniken mit Spezialabteilungen gebracht würden. Weber sagte, die Zahlen seien so nicht zu akzeptieren. | 24.06.2023 03:35 Uhr

Chemiebranche sieht Deindustrialisierung in Deutschland

Der Verband der Chemischen Industrie hat vor einer Abwanderung der Branche aus Deutschland gewarnt. Hauptgeschäftsführer Große Entrup sagte der "Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft", derzeit vollziehe sich eine schleichende Deindustrialisierung. Unternehmen investierten zwar noch, um ihre Anlagen zu erhalten. Neue Investitionen fänden aber nicht mehr statt. Als Ursache nennt Große Entrup die hohen Energiepreise in Deutschland. Sie führten zu einem Mangel an Wettbewerbsfähigkeit. Gleichzeitig warnte der Verbandschef, wenn der Anfang der Wertschöpfungskette das Land verlasse, würden die Automobilindustrie und andere Branchen folgen. | 24.06.2023 03:35 Uhr

EU überholt China bei Batterie-Investitionen

Die Europäische Union hat nach eigenen Angaben Marktführer China bei Investitionen in Batterietechnik überholt. Kommissionsvize Sefcovic sagte der "Welt am Sonntag", in Europa seien vergangenes Jahr dreieinhalb Mal so viele Investitionen getätigt worden wie in China. Es sei gelungen, 180 Milliarden Euro an privatem Beteiligungskapital in den europäischen Batteriesektor zu holen. Der Europäische Rechnungshof hatte vergangene Woche gewarnt, dass der für 2035 geplante Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor nicht gelingen könne, wenn die Batteriefertigung nicht deutlich ausgebaut wird. | 24.06.2023 03:35 Uhr

Gespräche von Klimaaktivisten mit Medien abgehört?

Bayerische Ermittlungsbehörden solle monatelang Telefonate von Klimaaktivisten mit Journalisten abgehört haben. Betroffen ist nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" die Gruppe Letzte Generation. Die Anweisung für die Lauschaktion kam demnach von der Generalstaatsanwaltschaft München. Gegen Mitglieder der Letzten Generation wird in Bayern wegen des Verdachts auf Bildung einer kriminellen Vereinigung ermittelt. Von den Überwachungen betroffen war laut Bericht ein Festnetzanschluss mit Berliner Vorwahl, den die Gruppe als ihr offizielles Pressetelefon ausgibt. | 24.06.2023 03:35 Uhr

US-Richter entscheidet zugunsten von VW in Diesel-Skandal

In den USA hat ein Gericht im VW-Dieselskandal zugunsten des Autobauers entschieden. Der Richter im Bundesstaat Kalifornien erklärte, dass zwei Kommunen in Florida und Utah keinen Verstoß von VW gegen ihre Vorschriften beweisen konnten. Ein Anwalt des Autobauers erklärte, damit dürften die Rechtsstreitigkeiten um den Dieselskandal in den USA zu einem Ende kommen. Aufgeflogen war der Skandal um manipulierte Abgaswerte im September 2015. Die Wiedergutmachung kostete VW bislang mehr als 32 Milliarden Euro. | 24.06.2023 03:35 Uhr

Kanada kündigt Ermittlungen nach "Titan"-Unglück an

Nach der Implosion des Tauchboots "Titan" mit fünf Toten hat Kanada Ermittlungen angekündigt. Wie die Verkehrssicherheitsbehörde in Ottawa mitteilte, sollen die Umstände des Tauchgangs untersucht werden. Ermittler werden auf der kanadischen Insel Neufundland Informationen sammeln und Zeugen befragen. Dort war das Mutterschiff der "Titan" unter kanadischer Flagge in See gestochen. Erklärtes Ziel der Ermittlungen ist die Verbesserung der Verkehrssicherheit. Es handelt sich nicht um ein strafrechtliches Verfahren. | 24.06.2023 03:35 Uhr

Mali erhält neue Verfassung

Das westafrikanische Mali erhält eine neue Verfassung. Wie die Wahlbehörde in der Hauptstadt Bamako mitteilte, stimmten bei einem Referendum vor knapp einer Woche 97 Prozent der Wähler für die Änderungen. Die neue Verfassung räumt dem Präsidenten und den Streitkräften des Landes mehr Macht ein. Mehr als zwei Jahre nach dem jüngsten Militärputsch in Mali sollte das Referendum einen demokratischen Übergangsprozess einleiten, an dessen Ende bis März kommenden Jahres ein ziviler Präsident gewählt wird. Die Sicherheitlage im Norden und im Zentrum Malis ist angespannt. Islamisten kontrollieren große Teile des Landes am Rande der Sahara. Vor einer Woche forderte die Militärjunta den Abzug von UN-Blauhelmsoldaten. Auch die Bundeswehr ist im Rahmen der Stabilisierungsmission noch vor Ort. | 24.06.2023 03:35 Uhr

CDU in Niedersachsen beschließt Strukturreform

Die CDU in Niedersachsen hat eine sogenannte Strukturreform verabschiedet. Der Beschluss auf dem Landesparteitag in Bad Fallingbostel fiel einstimmig, wie Landeschef Lechner sagte. Mit der Reform will die Partei künftig kampagnenfähiger sein. Lechner betonte, seine Partei müsse Vertrauen zurückgewinnen und werde vor Ort künftig präsenter sein. Nach der Wahlniederlage im vergangenen Jahr musste die CDU in Niedersachsen den Gang in die Opposition antreten.| 24.06.2023 03:35 Uhr

Das Wetter im Norden

In der Nacht vielfach locker bewölkt, verbreitet trocken. Stellenweise Nebel. Tiefstwerte 16 bis 10 Grad. Morgen teils heiter, teils wolkig, vereinzelt Schauer möglich, meist jedoch trocken. 20 bis 27 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Sonntag heiter bis wolkig, örtlich Schauer bei 21 bis 30 Grad. Am Montag von Westen her kräftige Schauer und Gewitter, 20 bis 28 Grad. | 24.06.2023 03:35 Uhr